Tierzüchter besuchten den Bauernhof der Familie Ehrhardt
Autor: Werner Reißaus
Motschenbach, Freitag, 01. Februar 2019
Die Hauptversammlung der Kreistierzuchtgenossenschaft beginnt stets mit einer Betriebsbesichtigung. Dieses Mal ging es zur Familie Erhardt nach Motschenbach. Der Betrieb von Norbert Erhardt, der einst...
Die Hauptversammlung der Kreistierzuchtgenossenschaft beginnt stets mit einer Betriebsbesichtigung. Dieses Mal ging es zur Familie Erhardt nach Motschenbach. Der Betrieb von Norbert Erhardt, der einst mitten im Dorf war, liegt heute am Ortsrand und hat eine stattliche Größe von 160 Hektar. 120 Kühe und 140 Rinder für die weibliche Nachzucht werden gehalten.
Nur noch 114 Rinderhalter
Kreisvorsitzender Thomas Erlmann vom Richterzuchtverband teilt bei dem Gespräch im Stall mit, dass es im Landkreis 114 Rinderhalter gibt. Deren Zahl sei um fast zehn Prozent gesunken, auch aufgrund der Futtersituation im letzten Jahr. Erlmann wünschte sich, dass sich 2019 die Lage entspannt. Die Landwirte würden darauf hoffen, dass das Frühjahr kommt und das Grünland wieder wächst. Laut Erlmann gestaltet sich auch die gesamte Vermarktungssituation infolge der Trockenheit schwierig. Die Schlachtpreise seien um 15 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Der ganze Markt für Nutz- und Schlachtvieh sei am Boden.
Investitionen geplant
Der Vorsitzende gab bekannt, dass der Rinderzuchtverband einige Investitionen plant, vor allem mit Blick auf die sehr gute Kälbervermarktung. Alle zwei Wochen würden in Bayreuth 1000 bis 2000 Kälber an den Mann gebracht. Es gelte, den Vermarktungsstall zu vergrößern und zu modernisieren.
Martin Böhmer stellte als Zuchtberater die neuesten Zuchtwert-Schätzungen und Bullen-Empfehlungen vor. Geschäftsführer Dieter Daubinger vom Rinderzuchtverband ging auf die Vermarktungssituation ein.
Veterinärdirektor Andreas Koller sprach über die Blauzungen-Krankheit, die bei Rindern kaum zu Problemen führe.
Kritik am Bürgerbegehren
Dass mit dem Bürgerbegehren "Rettet die Bienen" Unterschriften gegen die Landwirtschaft gesammelt würden, stellte der Kulmbacher Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Wilfried Löwinger, fest.