Druckartikel: Thurnauer Breitbandausbau geht jetzt in die Fläche

Thurnauer Breitbandausbau geht jetzt in die Fläche


Autor: Klaus Klaschka

Thurnau, Dienstag, 15. März 2016

Insgesamt rund 500 000 Euro hat der Freistaat Bayern in Sachen DSL-Ausbau bisher an den Markt Thurnau überwiesen. Den nach den Bauabschnitten Leesau und Thu...


Insgesamt rund 500 000 Euro hat der Freistaat Bayern in Sachen DSL-Ausbau bisher an den Markt Thurnau überwiesen. Den nach den Bauabschnitten Leesau und Thurnau dritten Förderbescheid über 30 000 Euro für den Bereich Lanzenreuth konnte Bürgermeister Martin Bernreuther kürzlich im Heimatministerium entgegennehmen.


Erst die Hälfte verbraucht

Das weitere Vorgehen für eine sukzessiv komplette Breitbandversorgung der weit verzweigten Flächengemeinde mit vielen Ortsteilen und Einzeln ließ sich der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am Montag erläutern. Das Gremium beschloss, dass das damit beauftragte Planungsbüro Reuther NetConsulting aus Bad Staffelstein dieses Ziel weiter vorantreiben soll.
Von den insgesamt 960 000 Euro Fördermitteln (90 Prozent der Gesamtkosten) stehen augenblicklich noch 485 000 Euro zur Verfügung. Dass der Markt Thurnau "von der Kupferstruktur sehr komplex" ist, erläuterte Siegbert Reuther anhand von detailierten Karten und Plänen. Das sei zum einen der relativen Größe der Gemeinde geschuldet, zum anderen der umfangreichen Zersiedelung in kleine Ortschaften. Eine sofortige komplette Versorgung mit Glasfaser würde zwei bis zweieinhalb Millionen kosten, was nicht machbar sei. Der weitere Ausbau müsse deshalb in mehrere Einzellose aufgesplittet werden. Zudem müsse man strategisch vorgehen, um im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel zu bleiben und auch, um durch die Reihenfolge des Ausbaus die Kabelführung und Platzierung der Verteiler, die die Telekom setze, möglichst optimal zu gestalten. Wenn ein direkter Glasfaser-Anschluss in einzelne Gebäude möglich und gewünscht werde, dann solle, so der Vorschlag von Siegbert Reuther, der Anschluss auf Privatgelände zulasten des jeweiligen Eigentümers gehen. Die Kosten bezifferte er auf 600 bis 1000 Euro. Das würde die Wirtschaftlichkeitslücke (Gesamtkosten minus des Eigenanteils, den die Telekom selbst trägt) in der Summe für die Gesamtmaßnahme reduzieren, so dass man das Projekt im vorhandenen Kostenrahmen breiter aufstellen könne.
Reuther wies auch darauf hin, dass mit und nach dem Ausbau die Internetgeschwindigkeit nicht automatisch schneller werde. Dazu müsse jeder seinen Versorgungstarif anpassen, so dass er dann von seinem Provider auf die maximal mögliche Anbindung umgestellt wird.


Extralos für Fachklinik

Ein besonderes Los wird nach dem Vorhaben von Planer Reuther wohl die Hutschdorfer Fachklinik werden. Und auch das Gewerbegebiet, das bisher zum Teil unterversorgt sei. Nach dem Ausbau könnte auch ein erweitertes Gewerbegebiet entsprechend schnell angebunden werden, beantwortete Reuther eine Frage von Veit Pöhlmann (FD). Auf einen Zeitplan mochte sich Reuther nicht festlegen, stellte aber zwei bis drei Jahre in Aussicht.