Thomas Pichel ist der neue Prediger am Schwedensteg
Autor: Katharina Müller-Sanke
Kulmbach, Freitag, 24. November 2017
Katharina Müller-Sanke Der Gottesdienst am Sonntag in der Kirche ist und war vielen Christen nicht genug. Sie suchten ein neues und intensiveres Zuhause in ...
Katharina Müller-Sanke
Der Gottesdienst am Sonntag in der Kirche ist und war vielen Christen nicht genug. Sie suchten ein neues und intensiveres Zuhause in der Bibel. Aus diesem Bestreben ist einst eine besondere Kirchenform entstanden: Gemeinschaften innerhalb der Kirche haben sich gebildet, weil die Mitglieder bestrebt waren, ihre Religiosität noch intensiver leben zu können.
Eine dieser Gemeinschaften ist die Landeskirchliche Gemeinschaft am Schwedensteg in Kulmbach. Diese LKG hat nun einen neuen Prediger. Viele Jahre lang stand Walter Undt der Gemeinde vor. Nun ist Thomas Pichel der neue Prediger. Er leitet den Gottesdienst am Sonntag, macht viele Besuche und begleitet seine Gemeindeglieder durch schwere Zeiten und auch durch erfreuliche. Er hilft bei der Ausrichtung der Kindergruppe, bei Bibelgesprächskreisen und vielem mehr. Der Beruf ist seine Leidenschaft. In der Gemeinschaft ist die Hierarchie sehr flach - alle helfen zusammen und bringen ein, was sie können. Pichel fühlt sich darin wohl.
"Alte Worte mit Leben füllen"
Der 52-Jährige lebt mit seiner Frau und seinem einjährigen Sohn in Kulmbach. Er hat eine abwechslungsreiche Karriere hinter sich. Nach seinem Abitur in Hof trat er in die Christusbruderschaft in Falkenstein ein. Nach einigen Jahren als Mönch legte er eine Ausbildung an der Missionsschule ab. Er arbeite als CVJM-Sekretär in Nürnberg und anschließend als Prediger in Weißenburg und Nürnberg.Nun hat ihn sein Weg nach Kulmbach verschlagen. Zunächst war die Begeisterung nicht übermäßig groß. Das gibt Pichel selbst zu. Seine Tochter aus erster Ehe lebt nach wie vor in Nürnberg. Und auch viele Freunde hat er dort zurückgelassen. Doch nun, nach ein paar Monaten, ist er in der Bierstadt angekommen. "Die Kulmbacher machen es uns auch leicht, hier ein neues Zuhause zu finden", freut er sich.
Die Landeskirchliche Gemeinschaft am Schwedensteg steht in enger Verbindung zur evangelischen Landeskirche. Pichel selbst nennt die Gemeinschaft liebevoll "den Steg" und nimmt dabei Bezug auf die Straße am Schwedensteg. Der Steg symbolisiert für ihn den Weg, über den die Liebe Gottes zu den Menschen weitergegeben wird. Pichel ist es als Prediger besonders wichtig, gewisse Werte innerhalb der Kirche weiterzugeben. "Ich will den Menschen die Angst vor dem irrtümlich negativ besetzten Begriffen innerhalb unseres Glaubens nehmen." Dass Gott über die Menschen richte, sei zum Beispiel nichts Negatives. Es sei doch auch tröstlich, dass es eines Tages Gerechtigkeit gebe, so Pichel. "Ich möchte alte Worte mit Leben füllen und die heilsame und befreiende Kraft dieser Bilder den Menschen zeigen."