Druckartikel: Theres lässt Abwasser mit Zerkleinerer besser fließen

Theres lässt Abwasser mit Zerkleinerer besser fließen


Autor: Ulrike Langer

Obertheres, Mittwoch, 20. Mai 2015

von unserer Mitarbeiterin  Ulrike Langer Theres — Es war ein etwas unappetitlicher Termin, den die Verbandsversammlung des Zweckverbandes zur Abwasserbeseitigung in Theres am Diens...
Der Abwasserzweckverband hat in Obertheres einen Feststoffzerkleinerer sowie eine Sonde eingebaut.  Foto: Ulrike Langer


von unserer Mitarbeiterin 
Ulrike Langer

Theres — Es war ein etwas unappetitlicher Termin, den die Verbandsversammlung des Zweckverbandes zur Abwasserbeseitigung in Theres am Dienstagabend wahrnahm. Denn die Mitglieder trafen sich an der alten Kläranlage in Obertheres, wo das gesamte Schmutzwasser von Obertheres kurzzeitig zutage tritt, um dann in den Kanal zur Kläranlage in Gädheim gepumpt zu werden.
Doch die Besichtigung vor Ort war wichtig, damit die Verbandsräte den neuen Feststoffzerkleinerer in Funktion erleben konnten. Wie der Ver- und Entsorger Klaus Sterlings mitteilte, spülten die Bürger viel zu viele Feststoffe die Toilette hinunter. Dazu zählte er vor allem Binden, Tampons und Feuchttücher, die sich im zirkulierenden Abwasserstrom verdrehen, also "verzopfen", und die Pumpen lahmlegen. "Um die nächste Pumpstation unter der Autobahnzubringerbrücke zwischen Obertheres und Untertheres vor diesen Verzopfungen zu schützen, haben wir jetzt in Obertheres einen Feststoffzerkleinerer eingebaut", so Sterlings.
Wie der Verbandsvorsitzende, Gädheims Bürgermeister Peter Kraus, mitteilte, hat sich ein Dauerbetrieb des Zerkleinerers als nicht sinnvoll und wegen der hohen Stromkosten von bis zu 3500 Euro pro Jahr als zu teuer erwiesen. Daher habe man eine Sonde installiert, die die Wasserhöhe messe. Wenn das Wasser ansteige, weil sich Feststoffe vor dem Ablauf bündelten, schalte sich der Zerkleinerer ein. Die Kosten für den Zerkleinerer bezifferte er auf 23 205 Euro. Dazu seien noch Kosten für das Ingenieurbüro, das Stahlgerüst für die Wartung, die Sonde, den Einbau und die Elektroarbeiten gekommen, sodass die Gesamtkosten 41 649 Euro betragen.

Funk und Haushalt

Im Sitzungssaal im VG-Gebäude in Obertheres erläuterte Peter Kraus die Notwendigkeit einer Funkalarmierung für die Pumpstationen Theres-Süd, Theres-Nord, Obertheres und Untertheres. "Die Funktion der Pumpstationen kann bisher nur vor Ort geprüft werden", so Kraus. "Da Klaus Sterlings die Pumpstationen aber nur alle zwei Tage anfährt, können eventuelle Probleme nicht rechtzeitig erkannt werden." Eine Funkalarmierung sei nicht nur überfällig, sondern auch in der gesetzlich vorgeschriebenen Eigenüberwachung vorgeschrieben, ergänzte Klaus Sterlings.
Wonfurts Bürgermeister Holger Baunacher erklärte, dass ein Leitsystem (vollautomatische Schaltanlage in der Kläranlage) in Zukunft angebracht wäre. Wenn jetzt aber zunächst eine Funkalarmierung eingerichtet werde, sollte geprüft werden, ob die Einrichtung später auch mit einem Leitsystem kompatibel wäre. So beschloss die Versammlung, den Auftrag zu Kosten von 4145 Euro zu vergeben, wenn die Kompatibilität gewährleistet sei. Ansonsten müssten neue Geräte angefragt werden.
Um im Problemfall schnell Aufträge für Unterhaltsarbeiten an Wasserleitungen und Kanälen vergeben zu können, wurde das Jahresleistungsverzeichnis neu ausgeschrieben. Den Auftrag erhielt die Firma NEWO-Bau Horhausen für 118 839 Euro, wobei gut 68 000 Euro den Abwasserzweckverband betreffen.
Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes zur Abwasserbeseitigung hat außerdem den Haushalt 2015 beschlossen. Er schließt im Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit 230 300 Euro und im Vermögenshaushalt mit 146 500 Euro ab. Wie der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Theres, Markus Hahn, mitteilte, sei der Verband schuldenfrei.
Bezüglich der Klärschlammentsorgung berichtete Wonfurts Bürgermeister Holger Baunacher, dass man sich in Wonfurt bereits Gedanken über eine Solar-Klärschlammtrocknung zur Herstellung von Pellets wie in Stettfeld mache. Möglicherweise könne man mit dem Abwasserzweckverband im Verbund arbeiten, schlug er vor.