Theorie und Praxis
Autor: Redaktion
LKR Coburg, Freitag, 14. Februar 2020
Das in Ummerstadt gelegene Kompetenzzentrum Bauen im Rodachtal hat 2020 ein attraktives Veranstaltungsprogramm.
Im Juni 2018 bezog die Geschäftsstelle der Initiative Rodachtal ihre neuen Räume in einem historischen Gebäude am Marktplatz in Ummerstadt. Zeitgleich erfolgte dort die Eröffnung des "Kompetenzzentrum Bauen im Rodachtal". Die Aktivitäten im Kompetenzzentrum, kurz "Markt 33" genannt, dienen dem Erhalt alter Gebäude und sollen dem sogenannten Donut-Effekt entgegenwirken. Der appetitliche Begriff beschreibt den traurigen Leerstand, der in vielen Ortskernen herrscht.
Bespielt und mit Inhalten gefüllt wird das Kompetenzzentrum Bauen maßgeblich durch die Mitglieder des Arbeitskreises Historische Bausubstanz der Initiative Rodachtal, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit seiner Arbeit möchte der Arbeitskreis in Theorie und Praxis informieren und Eigentümern oder potenziellen Käufern alter Gebäude die Angst vor der Instandsetzung nehmen. Christine
Bardin ist als Bürgermeisterin von Ummerstadt nicht nur Hausherrin im Markt 33, sondern langjähriges Mitglied und treibende Kraft im Arbeitskreis. Sie ist zudem Co-Vorsitzende der Initiative Rodachtal und selbst Architektin. "Bei der Sanierung alter Gebäude ist es wichtig neu zu denken - besonders beim Nutzungskonzept", sagt Bardin. "Der Markt 33 bietet Interessierten den Raum, sich auszutauschen und von den Erfahrungen der Praktiker und von Experten zu lernen. Wir möchten den Leuten Mut machen", so Bardin weiter. Der Markt 33 ist eine Einrichtung der Stadt Ummerstadt und der Initiative Rodachtal. Das mittelalterliche Fachwerkgebäude am Marktplatz in Ummerstadt wurde nach Jahrzehnten des Leerstands von der Stadt Ummerstadt beispielhaft baulich instand gesetzt. Das ortsbildprägende Gehöft dient nun selbst als Anschauungsobjekt und ist Lernort mit der Zielsetzung, die Qualität beim Bauen im Bestand in der Region zu erhöhen. Vermittelt wird über praktische Erfahrung und Theorie. In den fast zwei Jahren seines Bestehens hat der Markt 33 nun zusehends an Fahrt aufgenommen. Neue Veranstaltungen wie die "Bauherrengespräche" haben sich schnell zur festen Größe etabliert und Vortragsveranstaltungen, Ausstellungen und Netzwerktreffen haben nun endlich ein festes Zuhause gefunden. Das Kompetenzzentrum ist auch Treffpunkt der Baulotsen aus den Gemeinden, Austragungsort von Expertensymposien oder er dient als Kunstgalerie.
Mit der Ausstellung "Grün ins Dorf" möchte der Arbeitskreis Historische Bausubstanz das Thema Pflanzen und Begrünung mehr in den Fokus rücken. Am Donnerstag, 5. März, findet dazu eine Vernissage im Markt 33 statt. Eröffnet wird eine Ausstellung mit Tuschezeichnungen schützenswerter Pflanzen der Hildburghäuser Künstlerin Annelore Römhild. Fachlich flankiert wird die Veranstaltung am 5. März durch einen Vortrag des Amtes für Ländliche Entwicklung in Bamberg und einer informativen Dokumentation zur Dorfbegrünung. Die fränkische Antwort auf das amerikanische Donut ist wohl das "Kerwaküchla". Nur ist das "Kerwaküchla" innen nicht hohl. Genau das ist es, was sich die Akteure des Kompetenzzentrums Bauen für die historischen Ortskerne im Rodachtal wünschen.
Alle Veranstaltungen sind online auf www.markt33.de aufgeführt. red