Thema "KWG" bleibt ein heißes Eisen
Autor: Marco Meißner
Kronach, Dienstag, 17. März 2015
Kronach — Die CSU hatte sich mit neun Fragen zu den Folgen des Verkaufs der Kronacher Wohnungsbaugesellschaft (KWG) an die Stadt und den Käufer (ZBI) gewendet. In der Ratssitzung i...
Kronach — Die CSU hatte sich mit neun Fragen zu den Folgen des Verkaufs der Kronacher Wohnungsbaugesellschaft (KWG) an die Stadt und den Käufer (ZBI) gewendet. In der Ratssitzung informierte für die Stadt Wolfgang Günther über das Ergebnis der Recherchen.
Seinen Angaben nach wurden die Vorgaben der so genannten Sozialcharta eingehalten. "Der Verwaltung ist kein Fall bekannt, in dem gegen diese Verpflichtung des Käufers verstoßen worden wäre", stellte er fest. Die durchschnittliche Mieterhöhung betrage 70 Cent pro Quadratmeter in den sanierten Wohnungen. 10,5 Millionen Euro seien bisher in die KWG-Gebäude für die Sanierung geflossen.
Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und neuer KWG bezeichnete er als unproblematisch.
Schwierig war es für ihn jedoch, die subjektive Sicht der KWG-Mieter auf die Veränderungen auf einen Nenner zu bringen: "Während einige Mieter Sanierungen nicht wünschen und damit auch die daraus resultierenden Mieterhöhungen als negativ empfinden, stellt die Beseitigung baulicher Mängel durch Sanierungsmaßnahmen für andere Mieter längst überfällige Verbesserungen dar."
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) unterstrich, dass der KWG-Verkauf alternativlos gewesen sei. Weiter stellte er fest, dass die Kommunikation mit den Mietern verbessert werden müsse. Seitens der Stadt ist nun Hubert Zapf Ansprechpartner bei Härtefällen.
Als Klaus Simon (SPD) scharfe Kritik unter anderem an Ex-KWG-Aufsichtsrat Heinz Hausmann (CSU) wegen der Entwicklung der Baugesellschaft übte und dieser mit rechtlichen Schritten drohte, rief Beiergrößlein die Räte zur Räson. "So etwas hilft den Mietern nicht und spaltet das Gremium!"
Nicht nur Ratsmitglieder, sondern auch Mieter richteten das Wort an den anwesenden Vertreter der ZBI, Peter Groner. Immer wieder wurde scharf kritisiert, dass es an Ansprechpartnern, Hausmeistern und oft am Augenmaß bei den Sanierungsmaßnahmen fehle. Ralf Völkl (SPD) monierte vor allem Einzelfälle mit 30 bis 40 Prozent Mieterhöhung wegen der energetischen Sanierung und der Erhöhung der Grundmiete. Mieter Alfred Bittruf schimpfte unter anderem, dass er seine alte Wohnung auf eigene Kosten hergerichtet habe, nun aber 20 Prozent mehr zahlen müsse.
Groner versicherte, sich der offenen Fragen anzunehmen. Härtefälle bei den Mieten machte er an besonders hohen Investitionskosten fest. Auf Angela Hofmanns (CSU) Frage stellte er fest, dass etwa 80 Prozent der Arbeiten in die heimische Region vergeben worden seien.