Teure Angerturnhalle: Wird doppelt geprüft?
Autor: Simone Bastian
Coburg, Montag, 15. März 2021
Zu einem multifunktionalen Raum für Sport und Veranstaltungen sollte die alte Angerturnhalle ertüchtigt werden: So hatte es der Stadtrat 2017 beschlossen und der Wohnbau Stadt Coburg (WSCO) den entspr...
Zu einem multifunktionalen Raum für Sport und Veranstaltungen sollte die alte Angerturnhalle ertüchtigt werden: So hatte es der Stadtrat 2017 beschlossen und der Wohnbau Stadt Coburg (WSCO) den entsprechenden Auftrag erteilt. Doch im Juli musste Ullrich Pfuhlmann, technischer Leiter der WSCO, einräumen, dass die Ertüchtigung teurer komme als ursprünglich geschätzt. Das an sich wäre nicht ungewöhnlich - ungewöhnlich war, dass der Stadtrat nicht im Vorfeld über die Kostensteigerungen informiert wurde.
In der Juli-Sitzung des Stadtrats ertönte deshalb ein sehr lauter Ruf nach Aufklärung. Dieser Ruf wurde im Finanzsenat am Dienstag noch mal verstärkt: An der WSCO-internen Prüfung sollen die drei Finanzsenatsmitglieder Andreas Engel (CSU), Ina Sinterhauf (Grüne) und Klaus Klumpers (ÖDP/Wir für Coburg) teilnehmen. Gleichzeitig beantragte Gerhard Amend (CSB), dass das städtische Rechnungsprüfungsamt die Unterlagen ebenfalls durchsehen solle. Das geht aber nur, wenn die WSCO als eigenständiges Tochterunternehmen der Stadt das zulässt. Der Oberbürgermeister als Vertreter des Gesellschafters Stadt Coburg müsste der Geschäftsführung die entsprechende Anweisung erteilen. Einen solchen Auftrag an den OB kann aber nur der Stadtrat erteilen. Deshalb ist noch nicht endgültig entschieden, ob der Vorgang zweimal geprüft wird - und endgültig abgerechnet ist der Umbau auch noch nicht, wie am Rande der Finanzsenatssitzung zu erfahren war. sb