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Tettau peilt Wiederaufstieg an


Autor: Dominic Buckreus

Kronach, Dienstag, 22. Januar 2019

Der Kreisklassen-Absteiger hat sich an der Tabellenspitze festgesetzt, doch das Feld der Aufstiegsaspiranten ist in dieser Saison groß. Im Tabellenkeller bahnt sich ein Schneckenrennen um den Klassenerhalt an.
Kurz vor der Winterpause behielt der SV Knellendorf um Dominik Rottmann (rechts) drei wichtige Punkte zu Hause gegen den TSV Tettau um Ali Demir (graues Trikot).  Foto: Heinrich Weiß


Dominic Buckreus Erst kurz vor der Winterpause hat es die SG Nordhalben ganz nach oben geschafft. Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart in der A-Klasse 5 kletterte der Vorjahresvierte allmählich auf Tabellenplatz 1. Nach vier Jahren in der A-Klasse soll es heuer endlich mit der Rückkehr in die Kreisklasse klappen. Dafür müsste aber die Punktausbeute vor allem in den Auswärtsspielen besser werden.

Unnötig gaben die Nordhalbener zwei Zähler beim 4:4 bei der SG Nurn/Tschirn ab. Dazu kam eine überraschend hohe Niederlage bei der SG Teuschnitz/Wickendorf (1:4). Schwerer wiegen jedoch die Pleiten bei den Mitkonkurrenten um den Aufstieg FC Welitsch (1:2), SG Neufang II/Birnbaum (1:3) und TSV Tettau (1:3). "Letzte Saison kostete uns diese negative Bilanz den Aufstieg beziehungsweise den Relegationsplatz, da wir gegen Steinbach und Wilhelmsthal in vier Spielen nur einen Punkt holten", erinnerte sich Mittelfeldspieler Julian Klug im Gespräch mit unserem Partnerportal anpfiff.info.

Dass Nordhalben dennoch als Tabellenführer in die Winterpause geht, liegt auch daran, dass der Verfolger aus Tettau zwei Spiele weniger ausgetragen hat. Ähnlich wie die SG hat auch der Kreisklassen-Absteiger Probleme auf fremden Plätzen. Nur magere acht Punkte stehen da einer makellosen Bilanz von acht Heimsiegen in acht Partien gegenüber. Darunter befinden sich auch die schwer wiegenden Niederlagen bei den Spitzenteams aus Knellendorf und Ebersdorf (jeweils 1:3).

Ebersdorf kämpfte sich heran

Mit Letzteren war auch in dieser Saison zu rechnen. Der Vorjahresfünfte legte aber einen Stotterstart hin. Nach dem Auftaktsieg gegen die SG Neufang II/Birnbaum folgten vier Niederlagen am Stück. "Zu einfache Fehler haben in dieser Phase zu den Gegentoren geführt. Dennoch haben wir uns - und das ist nicht selbstverständlich - wieder an das vordere Tabellenfeld herangekämpft", sagte TSV-Trainer Stefan Gehring gegenüber anpfiff.info. Es folgte eine starke Ebersdorfer Phase mit neun Siegen aus zwölf Spielen, die den TSV auf Rang 3 brachte, punktgleich mit Tettau.

Dahinter stehen mit dem FC Welitsch und dem SV Knellendorf zwei Mannschaften in Lauerstellung. Die Welitscher, im vergangenen Jahr noch um sechs Punkte die Aufstiegs-Relegation verpasst, starteten mit zwei Auswärtssiegen in Nurn und Ebersdorf und mit einem Heimsieg gegen die SG Nordhalben stark in die Saison. Doch dann folgten drei Niederlagen am Stück. Fortan blieb die Mannschaft um den Top-Torjäger der Liga, Alexander Leitz (17 Tore), bis November aber ungeschlagen. Diese Serie endete ausgerechnet gegen Tettau (2:3) und Ebersdorf (0:1). "In dieser Saison haben wir leider im Kampf um den Aufstieg nichts mehr in der eigenen Hand. Aber falls es dennoch klappen sollte, dann wäre ich richtig zufrieden", bleibt Trainer Felix Fiedler dennoch optimistisch.

Tucci knipst für Knellendorf

Ein Coup ist dem SV Knellendorf im Sommer mit der Verpflichtung des Spielertrainers Frank Tucci gelungen. Auch deshalb galt der SVK vor der Saison für einige als Geheimfavorit. Und der langjährige Kreisliga-Torjäger des DJK-SV Neufang ließ es auch in der A-Klasse krachen. Mit 15 Treffern schoss er die Knellendorfer auf Rang 5. Damit es mit dem Aufstieg klappt, muss die Mannschaft jedoch vor allem auswärts mehr Punkte sammeln (9 Punkte).

Mit Tuchfühlung nach oben steht die SG Neufang II/Birnbaum auf Platz 6 der Tabelle. Die Winterpause kam für die Kreisliga-Reserve zum richtigen Zeitpunkt. Denn seit fünf Spielen gelang kein Sieg mehr, die letzten drei Partien gingen verloren, zuletzt gar mit 1:6 in Nordhalben. Dabei war man nach dem starken Saisonstart mit 15 Punkten aus den ersten sechs Begegnungen ganz oben mit dabei. Die Neufanger müssen also schnell wieder in die Spur kommen, um nochmal angreifen zu können. Mit dem TSV Tettau wartet aber gleich eine harte Nuss am 17. März.

Einen ähnlichen Verlauf nahm die Saison des SV Friesen III. Zwischenzeitlich mal Tabellenführer nach dem achten Spieltag, sackten die Grün-Weißen ins Mittelfeld ab. Im Frühjahr spielt der SVF jedoch noch gegen die Top 5 der Liga und könnte wieder Boden gut machen.

Alles offen im Abstiegskampf

Bei den drei folgenden Teams aus Teuschnitz/Wickendorf, Nurn/Tschirn und der "Zweiten" des TSV Neukenroth wird in den verbleibenden Spielen weder nach oben noch nach unten viel möglich sein. Diese drei Teams stellten jedoch dem ein oder anderen Favoriten schon ein Bein.

Auch die SG Steinberg II/Gifting II hat dafür ein Händchen. Zehn ihrer 14 Zähler holte sie gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte und hat dadurch einen beruhigenden Vorsprung von sechs Punkten auf den Abstiegsrang. Auf den letzten drei Tabellenplätzen ist Kontinuität das Stichwort. Seit dem 12. Spieltag hat sich an der Reihenfolge nichts geändert und die SG Stockheim II/ Reitsch II ist sogar schon seit dem zweiten Spieltag Schlusslicht. Doch mit nur zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer zum FC Wallenfels II ist noch nichts verloren. Allerdings wartet ein schweres Restprogramm: Die ersten drei Gegner nach der Pause lauten Knellendorf, Friesen und Welitsch.