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Tettau muss nichts pumpen


Autor: Veronika Schadeck

Tettau, Dienstag, 09. Sept. 2014

finanzen  Eine Darlehensaufnahme ist heuer im Haushalt der Marktgemeinde nicht vorgesehen.


von unserer Mitarbeiterin 
Veronika schadeck

Tettau — Das Thema Haushalt war am Montagabend der Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung. Der Etat wurde einstimmig verabschiedet.
Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) bedankte sich bei allen Gemeinderatsmitgliedern für das konstruktive Miteinander in der Haushaltsvorberatung. "Ihr habt alle die Sachzwänge gesehen", lobte er das Gremium. Natürlich, so Ebertsch in seinem Statement, wäre es schöner, wenn der Markt höhere Einnahmen hätte. Tettau sei derzeit in der Situation, dass die Kommune im Vergleich zu anderen Gemeinden nur relativ geringe Zuschüsse bekomme.
Bei der Aufstellung des Haushaltes 2014 wurden alle begonnenen und beschlossenen Maßnahmen eingearbeitet, erläuterte der Bürgermeister. Er ging auf den Verwaltungshaushalt ein, der von größeren Maßnahmen wie den Vorbereitenden Untersuchungen, Studie TU München "Entwicklungsmöglichkeiten Markt Tettau", dem Straßenunterhalt ohne Sanierung, dem kommunalen Energiemanagement und Energienutzungsplan sowie der Erneuerung der wasserrechtlichen und abwasserrechtlichen Erlaubnisse geprägt sei.
Als Maßnahmen im Vermögenshaushalt nannte der Bürgermeister die Anschaffung des Digitalfunks und eines neuen Mannschaftswagens für die Kleintettauer Feuerwehr, die Sanierung der Toilettenanlage in der Schule, den Grundstückserwerb für Gewerbefläche, die Kanalsanierung und Wasserversorgung in der Schützenstraße, die Sanierung des Regenüberlaufbeckens in Kleintettau, die Straßenbeleuchtung im Rahmen der Dorferneuerung Langenau und den Schuldenabbau.

"Eine stattliche Summe"

Ebertsch sprach weiter von Investitionen in Höhe von 615 670 Euro, die im Haushaltsjahr 2014 getätigt werden. "Immer noch eine stattliche Summe", so der Bürgermeister.
An Kreisumlage habe man 1,330 Millionen Euro zu zahlen. Für 2014 sei eine Tilgung von 567 000 Euro veranschlagt, eine Darlehensaufnahme sei nicht geplant. Der Schuldenstand wird zum 31. Dezember 2014 insgesamt 4,286 Millionen Euro betragen, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1906 Euro bedeute.
Dritter Bürgermeister Dietmar Schmidt (SPD) bedauerte, dass die Gemeinde aufgrund der monetären Verhältnisse wenig bewegen könne. Seiner Meinung nach werde man im kommenden Jahr vor demselben Problem stehen. Es sollte überlegt werden, ob die Gemeinde angesichts des niedrigen Zinsniveaus und mit Blick auf die Straßenverhältnisse diesen Kurs weiter fahren wolle, sagte er.
Ebertsch meinte, dass Investitionen schwierig seien, da die Gemeinde nicht die hohen Zuschüsse wie andere Kommunen erhalte. Er hielt es für sinnvoll, die Darlehen zu günstigeren Zinssätzen umzuschulden.
Annette Christel (BfT) gab zu bedenken, dass man auch Kredite zu günstigen Zinsen zurückzahlen müsse. Derzeit habe man jährliche Zins und Tilgung in Höhe von 709 000 Euro zu leisten. Deswegen sollte man kritisch abwägen.

Untersuchungen abwarten

Willi Güntsch (SPD) vertrat angesichts der Niedrigzinsen eine andere Meinung. Bei Bauten, die sich in einem schlechten Zustand befinden, wie beispielsweise dem Schwimmbad, sollte man nicht zögern. Ebertsch bat, wegen möglicher hoher Zuschüsse die städtebaulichen Untersuchungen abzuwarten.