Tettau bindet sich für 35 Jahre an die Fernwasserversorgung Oberfranken
Autor: Michael Wunder
Tettau, Mittwoch, 16. Dezember 2015
Die Marktgemeinde Tettau hat mit der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) einen Wasserliefervertrag mit einer Laufzeit von 35 Jahren geschlossen. Im Beisein von Bürgermeister Pet...
Die Marktgemeinde Tettau hat mit der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) einen Wasserliefervertrag mit einer Laufzeit von 35 Jahren geschlossen. Im Beisein von Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT), FWO-Verbandsvorsitzendem Heinz Köhler und FWO-Verbandsdirektor Markus Rauh wurde der Vertrag offiziell unterzeichnet.
Ebertsch sprach von einer zukunftsweisenden Entscheidung seines Gemeinderates nach schwierigen Vorarbeiten. Ausschlaggebend für die getroffene Entscheidung waren nach Aussage von Bürgermeister Ebertsch in erster Linie die hohen Investitionen, die für eine ordnungsgemäße Weiterführung der Eigenwasserversorgung notwendig würden. Der Bürgermeister betonte, er sei zuversichtlich, dass die Entscheidung langfristig die richtige sei. Denn sowohl die Qualität als auch die Quantität des eigenen Wassers sei nicht mehr in ausreichenden Maß gegeben. Zudem war das Wasserrecht bereits 1993 ausgelaufen.
In Tettau hätte die qualitative Verbesserung der vorhandenen Ressourcen, insbesondere der Quellen sowie die Sanierung der Anlagen dazu geführt, dass durch den Sanierungsaufwand und durch die notwendigen baulichen Maßnahmen die Kosten für den Markt sehr hoch gewesen wären. Die Quellen haben mehrere negative Bedingungen, die aus Sicht der Fachleute und des Gemeinderates einen Weiterbetrieb oder die Wiederinbetriebnahme als unwirtschaftlich, weil zu teuer, erkennen lassen, so das Gemeindeoberhaupt. Diese negativen Bedingungen sind von neutraler Seite wie Behörden und Gutachtern festgestellt worden und ließen keine anderen vernünftigen Schlussfolgerungen zu. Unter anderen kam das Wasserwirtschaftsamt aufgrund zahlreicher Grenzwertverletzungen bei vielen durchgeführten Analysen zum Schluss, dass bei den Quellen eine geringe Schutzfähigkeit vorliege und insgesamt die Deckschichtverhältnisse als ungünstig einzustufen seien.
FWO-Verbandschef Köhler bedankte sich für das in die FWO gesetzte Vertrauen und nannte den Wasserlieferungsvertrag als Basis für eine langfristige und vertrauensvolle Kooperation. Dabei ging er auf die qualitative und quantitative Sicherheit der Versorgung durch die FWO ein. Köhler verwies auf die Notwendigkeit, dass für eine weitreichende Entscheidung wie die Frage der künftigen Gewinnung verschiedene Bedingungen abgewogen werden müssten. Investitionen und Betriebskosten, die Auswirkungen auf die Umwelt und Weiteres müssen vorab geprüft werden. Dies habe Tettau sachlich und konsequent getan. Rauh ging auf die künftigen Herausforderungen in der Wasserversorgung ein: "Das wird vor allem das Thema Effizienz vor dem Hintergrund steigender Kosten und anstehender Sanierungsmaßnahmen sowie rückläufiger Mengen wegen Bevölkerungsrückgang sein." Dies alles führe dazu, dass die Wasserversorgung nicht einfacher werde. mw