Teichwirte wünschen sich noch bessere Unterstützung durch die Politik
Autor:
Neustadt an der Aisch, Montag, 15. Februar 2016
"Fischteiche sind wichtige Lebensräume, die unsere fränkische Heimat in besonderer Weise prägen; sie gehören zu den charakteristischen Elementen unserer Kul...
"Fischteiche sind wichtige Lebensräume, die unsere fränkische Heimat in besonderer Weise prägen; sie gehören zu den charakteristischen Elementen unserer Kulturlandschaft und erfüllen zahlreiche wichtige Funktionen in der Natur", sagt Hans Herold (CSU), Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Neustadt/Aisch - Bad Windsheim - Fürth-Land.
Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, hatte Herold vor Kurzem den Geschäftsführer des Verbandes Bayerischer Berufsfischer und der Teichgenossenschaft, Thomas Müller-Braun, sowie den Ehrenpräsidenten des Fischereiverbandes Mittelfranken, Fritz Loscher-Frühwald, zu einem Gespräch eingeladen, um mit beiden über Probleme und Anliegen der Teichwirte im Aischgrund zu sprechen.
Auch mit seinem Landtagskollegen Walter Nussel (CSU) aus dem Stimmkreis Erlangen-Höchstadt tauscht sich Herold in dieser Angelegenheit regelmäßig aus.
Müller-Braun und Loscher-Frühwald wiesen bei dem Gespräch auf Probleme hin, denen ihrer Meinung nach auch seitens der Politik mehr Beachtung geschenkt werden muss: So seien die Schäden, die durch den Kormoran verursacht werden, nach wie vor sehr hoch, weshalb es dringend erforderlich sei, die in Bayern bestehenden Allgemeinverfügungen zur Vergrämung der Kormorane unbegrenzt fortzuführen. "Nur so ist es möglich, die Schäden in Grenzen zu halten und die Existenz der Teichwirte zu sichern", glaubt Loscher-Frühwald.
Population ist stark gewachsen
Die Stelle des "Kormoranmanagers" beim Institut für Fischerei in Höchstadt müsse außerdem dauerhaft gesichert werden.
Darüber hinaus werde dringend ein EU-weites Kormoranmanagement benötigt: Waren es 1970 noch 220 000 Exemplare in der EU, stieg ihre Population seither auf über zwei Millionen Tiere an. Trotz eines Beschlusses des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 2009, der ein koordiniertes Vorgehen auf EU-Ebene ermöglichen soll, weigerte sich die EU-Kommission bisher, diesen Beschluss umzusetzen. Zugenommen haben in vielen Bereichen auch die Schäden durch eine starke Biberpopulation. Im Jahr 2014 lagen die gemeldeten und anerkannten Biberschäden bayernweit bei rund 700 000 Euro. Im Jahr 2008 waren dies noch 200 000 Euro. Seitens der Staatsregierung stehe ein Entschädigungsfonds in Höhe von 450 000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Eine Aufstockung dieser Mittel ist nach Meinung von Loscher-Frühwald und Müller-Braun dringend erforderlich, sollten sich die Schäden weiter so entwickeln wie in den zurückliegenden Jahren. Die bisherige Regelung sieht vor, den Kreisverwaltungen im Einzelfall eine Bestandsregulierung zu ermöglichen; dies müsse auch künftig möglich sein.
Ein besonderes Anliegen war den beiden Gesprächspartnern der Vollzug des EU-Förderprogramms zur Entwicklung der Fischproduktion im Binnenland. In allen teilnehmenden Regionen der EU, mit Ausnahme Bayerns, ist die Fischereiförderung nicht von den Einkommensverhältnissen der Investoren abhängig: In Bayern schließt nämlich eine "Prosperitätsklausel" Familien mit Einkünften von mehr als 120 000 Euro von der Förderung aus. Dies führe laut Müller-Braun und Loscher-Frühwald dazu, dass es in Bayern kaum Fischereibetriebe gibt, die mit neuen und innovativen Methoden die Binnenfischerei voranbringen.
Nur gut verdienende Betriebe können die Fischwirtschaft in Bayern weiterentwickeln und im Wettbewerb mit anderen Bundesländern bestehen. Die Einkommensgrenze sollte daher auf mindestens 250 000 Euro angehoben werden. Hans Herold sagte zu, dieses Anliegen zu unterstützen. Er werde diesbezüglich mit dem bayerischen Finanzminister Markus Söder (CSU) sprechen und - sofern erforderlich - einen Gesprächstermin in München vereinbaren. red