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Teichwirte verabschieden einen großen Fürsprecher


Autor: Redaktion

Lonnerstadt, Montag, 25. März 2019

Zur Jahreshauptversammlung der Teichgenossenschaft Aischgrund begrüßte der Vorsitzende Walter Jakob im gut besuchten Sonnensaal in Lonnerstadt eine Vielzahl an Ehrengästen. In Vertretung von Landrat H...
Walter Jakob (l.) verabschiedete Franz Geldhauser. Foto: M. Jakob


Zur Jahreshauptversammlung der Teichgenossenschaft Aischgrund begrüßte der Vorsitzende Walter Jakob im gut besuchten Sonnensaal in Lonnerstadt eine Vielzahl an Ehrengästen.

In Vertretung von Landrat Hermann Ulm (Forchheim) sprach die stellvertretende Landrätin und gleichzeitige Kreisbäuerin Rosi Kraus in ihrem Grußwort eine Erkenntnis aus dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" an, dass die Leistungen der Land- und Teichwirtschaft von der Gesellschaft nicht anerkannt und wertgeschätzt werden. Das gleiche brachte der Leiter des Amtes für Landwirtschaft an, dass Teichwirte allzu selbstverständlich Leistungen zum Erhalt der Kulturlandschaft bringen, ohne groß darüber zu reden. Er forderte die Versammlung auf, in Zukunft nicht nur Gutes zu tun, sondern auch darüber zu reden.

Die amtierende Karpfenkönigin Nina Hock sprach den Teichwirten ein Lob dafür aus, die Gesellschaft mit einem der besten Produkte und einer einzigartigen Landschaft zu versorgen. Sie warb um eine Nachfolgerin für ihr Amt, das sie nun schon drei Jahre inne hat.

Im Mittelpunkt des Abends stand die Verabschiedung des langjährigen Ministerialrats für die Fischerei im Bayerischen Landwirtschaftsministerium, Franz Geldhauser, in den Ruhestand. Seit 1982, als er seinen Dienst als Leiter der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft in Höchstadt angetreten hatte, ist die Karpfenteichwirtschaft an die erste Stelle in seinem Herzen gewachsen. Es sei für ihn die schönste und nachhaltigste Erkenntnis, dass aus Boden, Wasser und Sonne wertvolles Eiweiß umgewandelt wird in ein hochwertiges Nahrungsmittel, den Karpfen.

Förderung überdenken

In seiner Rückschau sprach auch er von einer schizophrenen Zeit. In Neubaugebieten finde oft kein Insekt mehr eine Nahrung, weil die Gärten mit Granitsteinen und zugeschnittenen Koniferen bestückt seien. Schizophren empfindet er auch, dass ein Teichwirt, der keine Fische einsetzt, die höchste Förderung bekommt, obwohl nachgewiesen die Artenvielfalt eine vielfach höhere ist, wenn Fische im Gewässer vorhanden sind. Er forderte die dafür Zuständigen auf, darüber noch einmal nachzudenken.

Der Vorsitzende Walter Jakob sprach ihm den Dank der Teichgenossenschaft Aischgrund aus. Seit er 1997 ins Ministerium gewechselt ist, habe Geldhauser nie den Aischgrund vergessen. Regelmäßige Nachfragen, wie denn die Situation sei, waren gang und gäbe. Walter Jakob bescheinigte dem Beamten Franz Geldhauser die Zweisprachigkeit. Er sprach die Sprache der Teichbauern und die der Politik und Wissenschaft.

Martin Oberle berichtete aus der Arbeit der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft. Er sprach die enge Verzahnung von Forschung und Praxis in Höchstadt an. Aus dem witterungsbedingt extremen Jahr 2018 sei die Nachfrage nach solarer Belüftung von Karpfenteichen angestiegen. Ebenso gehe es darum, die Wasserstände in Teichen zu erhöhen, um Wasser zu speichern.

Der Kormoranbeauftragte Tobias Kübelböck berichtete von der Ausbildung ehrenamtlicher Kormoranberater in Bayern. Zurzeit hielten sich zwischen 100 bis 150 Kormorane punktuell verteilt im Aischgrund auf. Zum Teil seien es Durchzügler in die nördlichen Brutgebiete. Gisela Dahms