Druckartikel: Teenies lieben Ebermannstadt

Teenies lieben Ebermannstadt


Autor: Josef Hofbauer

Ebermannstadt, Mittwoch, 10. April 2019

Bei einer Umfrage der Jugendpflege und des Kreisjugendringes formulierten Schüler zwischen zwölf und 17, was sie sich für ihre Heimatstadt wünschen. Dabei zeigten sie hohe soziale Verantwortung, so Jugendpflegerin Katharina Lipfert.
Leo findet, der Skaterplatz in Ebermannstadt könnte eine Auffrischung vertragen.  Foto: Josef Hofbauer


Josef Hofbauer 50 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren folgten dem Ruf von Jugendpflegerin Kathrin Kurth-Lipfert, die zusammen mit Vertretern des Kreisjugendringes zu einem Forum in die Stadthalle Ebermannstadt geladen hatte. Das Ziel: Mehr über die Wünsche und Bedürfnisse der "Generation Z" zu erfahren. Von den Ergebnissen zeigt sich Kathrin Lipfert positiv überrascht. Keine andere Gruppe halte sich an so vielen Plätzen in der Stadt auf wie die Jugendlichen. Entsprechend umfangreich und vielseitig seien auch die vorgebrachten Anregungen gewesen.

Es habe sich gezeigt, dass das Leben gar nicht so durchgetaktet sei, wie das vielfach angenommen werde. Die Schüler haben Freizeit, und die wollten sie gerne im Freien verbringen, resümiert die Ebermannstadter Jugendpflegerin. So wünschen sich die Teenies, dass der Skater-Platz mit Fußballtoren und Basketballkörben auf Vordermann gebracht wird. Doch auch ein schnelleres Internet und kostenloses W-Lan stünden auf der Wunschliste.

Hellere, attraktivere Stadt

Die jungen Leute bemängelten fehlende Sitzgelegenheiten entlang der Wiesent, an Spielplätzen, am Oberen Tor und der Basteibräugasse. Das Gewässer am Kohlfurtweg wurde einerseits als Oase gesehen, andererseits störte die Geruchsbelästigung durch die nahe Kläranlage.

Der Spielplatz Mühlgraben/Friedhofstraße werde eher gemieden. Zu alt, befanden die Teenies, die über Glasscherben nd Müll auf dem Radweg zwischen Wiesent und Aldi sowie dem Fuß und Radweg Richtung Aldi klagten. Auch fehlende oder schlechte Beleuchtung von Fußwegen und Plätzen führe dazu, dass diese Bereiche gemieden würden, so Lipfert.

Häufig genannt worden sei der Wunsch nach einem Jugendtreff, eine Einrichtung die aber so gestaltet sein müsse, dass sie auch in Freistunden genutzt werden kann. Schüler würden sich über ein größeres Fastfood-Angebot oder ein Schülercafe mit Mittagstisch zu Schüler-Preisen freuen. Diese Anregung will die Jugendpflegerin an Gastronomen und Besitzer von Eisdielen und Cafes weiter geben.

Schmerzlich vermisst würden Veranstaltungen wie das Soundfeel-Festival. Aber auch eine Ü-14-Party ohne und eine Ü16-Party mit alkoholischen Getränken stoße auf großes Interesse.

Bemerkenswert findet Katharina Lipfert, dass sich auch Jugendliche aus den Ortsteilen als Ebermannstadter fühlten. Zumindest hatten sie das bei der Frage nach ihrer Herkunft angekreuzt. Wie stark die Heimatverbundenheit ist, zeige sich auch daran, dass 35 Prozent der befragten Jugendlichen als Erwachsene in Ebermannstadt und Umgebung leben möchten. Weitere zwölf Prozent bevorzugten die Kleinstadt oder "auf dem Land". Allerdings nur, wenn es bezahlbare Wohnungen, Arbeitsplätze, berufliche Aufstiegsmöglichkeiten und ein attraktives Freizeitangebot gibt.

Die Jugendlichen seien auch bereit, soziale Verantwortung zu übernehmen. So hätten Teenies bekräftigt, sie würden nach Ebermannstadt zurückkommen, um ihre Eltern zu versorgen. So nennt die Jugendpflegerin das Ergebnis der Umfrage einen Riesengewinn für die Stadt. Nun gehe es darum, die Ideen in Projekten umzusetzen .