Tanzboden ist bereitet
Autor: Jochen Nützel
Limmersdorf, Dienstag, 08. Juli 2014
Einweihung Die runderneuerte Limmersdorfer Tanzlinde wurde gestern Abend bei einem kleinen Festakt ihrer Bestimmung übergeben.
von unserem Redaktionsmitglied
Jochen Nützel
Limmersdorf — Er war der meistgelobte Mann gestern Abend: Veit Pöhlmann, der Motor der Tanzlinden-Sanierung, stand mit seinem rot-weiß karierten Frankenhemd inmitten der Festgäste und genoss den Moment, als kurz nach 18 Uhr die "Plootz-Paare" Aufstellung nahmen und den ersten Tanz auf der neuen Holzkonstruktion wagten - jetzt wieder auf sicherem Boden in vier Metern Höhe.
76 000 Euro kostete die Instandsetzung, wie Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) in seiner Begrüßung sagte. "Zum Glück fanden sich Sponsoren und Förderer, die viel Geld zur Verfügung stellten." Dazu zählen auch die 18 000 Euro, die aus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz flossen. "Es ist nicht der Riesenbetrag, aber immerhin etwas für ein außergewöhnliches Denkmal", sagte Kulmbachs Ortskurator Uwe Franke.
Die Kosten für die Marktgemeinde beliefen sich laut Bernreuther auf 23 000 Euro.
Der Bürgermeister blickte zurück in der Historie: "Die Linde galt seit jeher als Dorfmittelpunkt und als Glücksbringer. Der Limmersdorfer Baum dürfte aus dem Jahr 1686 stammen und ist wohl die älteste unter den oberfränkischen Tanzlinden." Man habe dieses Ortssymbol nicht den Mühlen der Zeit überlassen, sondern dazu beigetragen, dass Baum und Brauch eine Zukunft haben. "Das steht sinnbildlich für die Verbindung von Natur und Tradition."
Eine "glänzende Reputation für den gesamten Landkreis" nannte Landrat Klaus Peter Söllner (FW) die sanierte Tanzlinde.
"Das ist ein großer Tag für Limmersdorf - und für Veit Pöhlmann." Der könne, so Söllner, gleich durchfeiern - schließlich hat der FDP-Gemeinderat heute Geburtstag.
"Er konn ja scho manchmal do wie a Narr, der Veit, wenn er wos will - aber in dem Fall habe ich Respekt vor Deiner Zielstrebigkeit", würdigte Oberbürgermeister Henry Schramm den Vorsitzenden des Kerwavereins. Schramm selber hatte in seiner Eigenschaft als Stiftungsratsmitglied der Oberfrankenstiftung eine Unterstützung für das Projekt Tanzlinde möglich gemacht.
Einen so schönen und stattlichen Baum als Nachbarn zu haben: Darüber ist die Kirchengemeinde froh, betonte Pfarrerin Evelyn Leupold. Sie spendete der Tanzlinde den kirchlichen Segen. Der Gesangverein Limmersdorf intonierte unter anderem "Das ist ein guter Tag." Dann durfte getanzt werden.