"Tagesgeschäft ist ein Parteiprogramm"
Autor: Günther Geiling
Kirchlauter, Montag, 17. Februar 2020
In der Gemeinde Kirchlauter tritt mit der "Interessengemeinschaft Heilige Länder" eine neue Liste mit sechs Kandidaten an.
Unterschiedlicher als in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebelsbach mit ihren vier Gemeinden könnte die Ausgangssituation für die Kommunalwahlen nicht sein. Während die Bürger in Breitbrunn ohne einen Bürgermeisterkandidaten auf ihrem Stimmzettel auskommen müssen und für den Gemeinderat die Auswahl von Bewerbern von vier Listen auf eine Liste geschrumpft ist, treten in den drei übrigen Gemeinden Ebelsbach, Kirchlauter und Stettfeld sogar jeweils drei Bürgermeisterkandidaten an. Für die Gemeinderatswahl gibt es ebenfalls drei Gruppierungen und in der Gemeinde Kirchlauter hat der Wähler eine Auswahl von erstmals fünf Listen.
Obwohl sich schon bei der letzten Wahl CSU, SPD, Freie Wähler und Junge Liste um die zwölf Mandate im Gemeinderat Kirchlauter beworben haben, bildete sich diesmal völlig überraschend mit der "Interessengemeinschaft Heilige Länder" (IG HL) eine neue und damit die fünfte Gruppierung. Auf ihr stehen sechs Kandidaten, die unsere Zeitung nach ihrer Motivation für die Kandidatur befragt hat.
Die Liste der "Interessengemeinschaft Heilige Länder" (IG HL) sieht so aus: Auf Platz 1-3 Hans Jürgen Derra, 4-6 Holger Stretz, 7-9 Michael Siegl-Schnitzer, 10-12 Thomas Fink, 13-15 Mirco Wipke, 16-18 Udo Freisinger.
Insgesamt haben rund 80 Personen die Liste mit ihrer Unterschrift unterstützt. 60 Unterschriften wären nötig gewesen für eine neue Liste.
Frage: Der Gemeinderat von Kirchlauter hat zwölf Mitglieder, eure Liste nennt lediglich sechs Kandidaten. Warum?
Michael Siegl-Schnitzer: Dass wir bislang zu sechst sind, spiegelt einerseits unsere Entstehungsgeschichte, andererseits aber auch unseren Denkansatz: Wir sind im Sommer 2019 miteinander ins Gespräch gekommen, ob wir uns im Gemeinderat engagieren wollen. Da jeder von uns bereits ehrenamtlich tätig ist, war die Frage, ob wir zusätzliche Zeit investieren. Zusammen mit unseren Familien haben wir uns dafür entschieden. Die nächsten Entscheidungen waren die Gründung einer IG und dass wir zu Beginn nicht gleich in die Breite gehen wollen. Das bedeutet aber auch weniger helfende Hände. Oder soll es mehr nach Exklusivität klingen?