Symbol für Handwerkstradition
Autor: Alfred Thieret
Lichtenfels, Sonntag, 01. Juli 2018
Am Freitagabend wurde in einem ökumenischen Gottesdienst in der Spitalkirche die neue Fahne der Kreishandwerkerschaft Lichtenfels geweiht. Stadtpfarrer Neher stellte ein gutes Miteinander als wichtige...
Am Freitagabend wurde in einem ökumenischen Gottesdienst in der Spitalkirche die neue Fahne der Kreishandwerkerschaft Lichtenfels geweiht. Stadtpfarrer Neher stellte ein gutes Miteinander als wichtige Grundlage einer funktionierenden Gemeinschaft heraus.
Vikarin Sarah Schimmel stellte am Beispiel der Spielweise der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland heraus, wie man es nicht machen sollte. Habe sich in der Vergangenheit weitgehend jeder Spieler auf den anderen verlassen können, so sei diesmal keine Leidenschaft, kein Siegeswille, keine Einheit festzustellen gewesen. Es habe ganz einfach der Teamgeist gefehlt. Fußball sei ein Mannschaftssport, es nütze deshalb nichts, elf Spitzenspieler auf dem Platz zu haben, wenn sie nicht als Team agieren. Dies gelte für jede andere Mannschaft genauso. Sie erinnerte dabei an den 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther, in dem es heißt, dass unser Körper aus vielen Gliedern besteht und doch ein einziger Leib ist, wobei jedem einzelnen Glied aber eine besondere Aufgabe zukommt. Der Körper funktioniere dabei nur im Zusammenspiel. So sei es auch in einer Gemeinschaft, ob beim Fußballspiel oder in der Handwerkerschaft.
Die einzelnen Gewerke des Handwerks würden unterschiedliche Talente erfordern. Aber auch hier sei für eine erfolgreiche Arbeit Teamgeist erforderlich. Der Kreishandwerksmeister Mathias Söllner konnte zur Fahnenweihe neben den Vertretern der Mitgliedsbetriebe der Kreishandwerkerschaft auch den Landratstellvertreter Helmut Fischer und den Dritten Bürgermeister Winfried Weinbeer begrüßen. Die alte Fahne sei schon über 80 Jahre gewesen und habe sich in einem sehr schlechten Zustand befunden. Deshalb habe man sich mit einer Neuanschaffung befasst. Dies konnte aber nur durch Spenden von zahlreichen Firmen ermöglicht werden, denen er herzlich dafür dankte. Die Fahne solle die Tradition des Handwerks dokumentieren.
Hammer, Eichenblatt und Eichel
Unter Tradition verstehe er nicht die Lagerung der Asche, sondern die Weitergabe der Glut an die nächste Generation. Auf der Fahne ist auf der einen, ganz in Blau gehaltenen Seite das Handwerkszeichen mit den Handwerkssymbolen Hammer, Eichenblatt und Eichel und der Spruch "Gott segne das ehrbare Handwerk" zu sehen, während die andere, gelb gefärbte Seite durch die beiden Wappen von Stadt und Landkreis Lichtenfels und den Schriftzug "Kreishandwerkerschaft Lichtenfels" geprägt wird. Der Kreishandwerksmeister ging auch darauf ein, dass sich in Lichtenfels zurzeit ein bemerkenswerter Prozess vollziehe. Mit dem Neubau am Marktplatz 2 werde die Tradition des Flechtens perfekt mit der Moderne des 3D-Drucks verknüpft.
Schließlich segnete Pfarrer Neher die von Siegfried Kornitzky getragene Fahne. Die Feier wurde von den Unterlangenstadter Blechbläsern umrahmt. Im Anschluss an die kirchliche Feier hatte die Kreishandwerkerschaft auf ihrem Gelände noch zu einem Grillfest eingeladen. Alfred Thieret