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Sturmflut und Melancholie


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Burgkunstadt, Dienstag, 21. März 2017

Die Kunstadter Rockband "Egotrippers" gibt am Samstag in Burkersdorf ihr Live-Debüt.
Neben dem Engagement bei Udo Langer fand Marco Hofmann (links) auch noch die Zeit und Muße unter dem Namen "Egotrippers" mit (von links) Daniel Kamm, Kristina Stark und Johannes Grosch Songs zu komponieren. Am 25. März gibt die Band im Tecnet-Zentrum des Burgkunstadter Kleinkunstvereins Tecnet Obermain in Burkersdorf ihr Live-Debüt.  Foto: Lars Bischoff


"Meine ersten musikalischen Gehversuche auf der Gitarre startete ich zu Udo Langers Grünberglandmelodien." Vom Fan zum Musiker, so könnte man die Erinnerungen Marco Hofmanns überschreiben. Denn inzwischen veredelt der Burgkunstadter mit seinem "warmen, lautmalerischen Gitarrenspiel", wie ein Kritiker einst schrieb, die erste Solo-CD "Hellwach" von Udo Langer.


Album-CD des Jahres

"In meinem Elternhaus wurde die Musik des Burgkunstadter Musicalkomponisten Udo Langers gehört", beschreibt der 32-Jährige seine musikalische Sozialisation. Als Mitglied von dessen Band "Klangfeder" wurde er im vergangenen Jahr für seine Mitwirkung an Langers Album "Hellwache Träume" mit dem Deutschen Rock- und Pop-Preis geehrt. Langers Opus war als beste "Album-CD des Jahres" ausgezeichnet worden.
Hofmann ging schon immer auch seine eigenen musikalischen Wege, die vom Kunstadter Publikum mit Wohlwollen goutiert wurden - ob mit der Metalband "Ashtray" oder dem Rocktrio "Raumzutritt". Seit kurzem ist er nun Mitglied bei den "Egotrippers".
Am Samstag, 25. März, gibt die Gruppe um 20 Uhr auf Einladung des Burgkunstadter Kleinkunstvereins Tecnet Obermain ihr Live-Debüt im Tecnet Zentrum in Burkersdorf. Der Eintritt ist frei.
Zu dem Quartett gehören neben Hofmann, der Gitarre spielt, der Bassist Johannes Grosch aus Burgkunstadt, der Schlagzeuger Daniel Kamm, der die Texte schreibt, sowie die Sängerin und Synthesizerspielerin Kristina Stark, die beide in Altenkunstadt wohnen.
Den Bandnamen sollte man übrigens nicht wörtlich nehmen. "Es geht nicht um Egoismus, sondern darum, dass viele Menschen, mit dem beschäftigt sind, was um sie herum passiert. Dabei sollten sie sich viel mehr mit ihrer eigenen Persönlichkeit auseinandersetzen, also den Weg zu sich selbst finden", führt Hofmann aus.
Der Musiker erfindet auf seiner Gitarre das musikalische Grundgerüst, das die anderen Akteure dann mit ihren Instrumenten ausschmücken. Außerdem schöpfen die Musiker aus dem reichhaltigen lyrischen Fundus Kamms, dessen Leidenschaft es ist, unabhängig von der Musik Texte zu schreiben. "Erstaunlicherweise findet sich immer ein Text, der zu einem Lied passt und nur minimal verändert werden muss", ist Hofmann mit dem kreativen Entstehungsprozess im Reinen.
Lieder wie "Nachtverkehr" oder "Vom Werden und Vergehen" zeichnen sich durch eine bildhafte Sprache aus, wie man sie auch beim Musicalkomponisten Udo Langer findet. Ein Tasteninstrument kommt bei den "Egotrippers" ebenfalls zum Einsatz, wenngleich nicht so dominant, wie bei Udo Langer, schließlich handelt es sich um eine Rockband, bei der der Gitarrensound im Mittelpunkt steht.


Mix aus lauten und leisen Tönen

Würde man dem Publikum von Udo Langer bei einem seiner "Märchen und Menü"-Abende die "Egotrippers" als Vorspeise anbieten, wie würde es ihnen wohl schmecken? "Sie würden mit fragenden Blicken verdutzt dreinschauen, denn schließlich sind wir um einiges rockiger als Udo und seine Band. Aber spätestens, wenn Kristinas zauberhafte Stimme einsetzt, würden sie gebannt den anspruchsvollen Texten lauschen", vermutet Hofmann.
Was erwartet die Fans beim Konzert am 25. März? "Eine Mischung aus lauten und leisen Tönen", verspricht Hofmann. 45 Minuten werden sich also "Sturmflut und Melancholie", wie es der Rockmusiker Achim Reichel einst treffend formulierte, im Tecnet-Zentrum abwechseln.