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Stubenmusik verzaubert Zuhörer


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Haßfurt, Montag, 04. Dezember 2017

Jochen Hutzel, Judith und Michael Weisel sowie Ruth Hümmer begeisterten ihr Publikum in der vollbesetzten Rathaushalle in Haßfurt sogar mit einigen Eigenkompositionen. Es war eine sehr gelungene Einstimmung auf Weihnachten.
Mit ihrem Konzert beim Kulturamt Haßfurt live in der voll besetzten Rathaushalle brachte die Haßfurter Stubenmusik ihren begeisterten Zuhörern ein wenig vom Zauber der Advents- und Weihnachtszeit nahe. Unser Bild zeigt (von links) Judith Weisel (Harfe, Gesang), Ruth Hümmer (Hackbrett, Akkordeon, Gesang), Jochen Hutzel (Zither, Gitarre, Querflöte, Gesang) und Michael Weisel (Kontrabass, Gesang). Foto: Ulrike Langer


Wieder einmal sorgte der erste, dichte Schneefall am Sonntag für die passende Stimmung für den Auftritt der Haßfurter Stubenmusik beim Kulturamt Haßfurt live. Während draußen die Flocken sanft auf den Boden fielen, fluteten Jochen Hutzel, Judith und Michael Weisel sowie Ruth Hümmer die voll besetzte Rathaushalle mit ebenso zarten, leisen und wunderschönen Melodien. Das Publikum ließ sich von der Musik und dem Gesang verzaubern und bedankte sich mit herzlichem Beifall für den vorweihnachtlichen Genuss.
Wie seit der Gründung vor 30 Jahren üblich, stimmte Jochen Hutzel an seiner Zither das "Glockenläuten" an, bevor er mit seinen Töchtern und seinem Schwiegersohn das Konzert mit den Liedern "Staad, staad, jetzt is Advent" und "Alle Jahre wieder" eröffnete. Den Zuhörern bot das Singen und Musizieren die Gelegenheit, ruhig zu werden, sich auf die stille Zeit und die weihnachtliche Botschaft einzulassen, sich an den Melodien zu freuen und den ersten Advent gebührend zu feiern.


Vierstimmiger Gesang

Der sanfte Klang der Harfe, des Hackbretts und des Kontrabasses vereinten sich mit der zirpenden Zither, und darüber hinaus brachten die Gitarre, das Akkordeon und die Querflöte weitere schöne Klangfarben ins Spiel. Dazu gesellten sich immer wieder die lieblichen Stimmen von Judith Hutzel und Ruth Hümmer, die zusammen mit dem hellen Tenor von Jochen Hutzel und dem sonoren Bass von Michael Weisel auch zum vierstimmigen Gesang anhoben.


Die Heilige Nacht

Ganz zart sangen, spielten und erzählten die Musiker von der erwartungsvollen Adventszeit, vom Geheimnis der Heiligen Nacht und von der stimmungsvollen Winterzeit in verschiedenen Sprachen und Stilen. Denn sie hatten nicht nur bayerische Instrumentalstücke wie beispielsweise "Wieder naht der heilige Stern", "Advent ist ein Leuchten", "Kommt die stille Zeit" oder "Es wird scho glei dumpa" mitgebracht. Sie intonierten auch "Jul" aus Schweden, den "Schneeflockentanz" aus Irland, "Kandeleweiß" aus Finnland, "Bajuschki Baju" aus Russland und "In the bleak midwinter" aus England. Dazu erfreuten sie ihr Publikum mit den Eigenkompositionen "Winterschnee" und "Winterweihnachtszeit" von Judith Weisel, einem Weihnachts-Medley sowie Geschichten, vorgetragen von Judith und Michael Weisel sowie Ruth Hümmer. Jochen Hutzel wiederum war mit dem Zither-Solo "Fantasie" von Rudi Knabl zu hören, woraufhin er humorvoll anmerkte: "Ein Zither-Solo ist eine Lebensaufgabe, denn da zitterst und zitterst du vor Aufregung - was soll dann daraus werden?"
Der Musiker freute sich über den überaus zahlreichen Besuch, der für ihn der beste Beweis dafür sei, dass es für die Stubenmusik einen großen Bedarf gibt. Er hat mit dem Ensemble schon viele bemerkenswerte Auftritte und auch Reisen in andere Länder erlebt. "Wir spielten schon einmal für 700 Zuhörer, aber auch für nur fünf Leute", sagte er, mit dem Hinweis auf ein Konzert, bei dem das ganze Dorf krank war und nicht kommen konnte. "So konzentriert haben wir wohl noch nie gespielt", sagte Jochen Hutzel verschmitzt.


Aufwendige Vorbereitungen

Hutzel betonte, dass die Vorbereitungen für solch ein Konzert mit großer Anstrengung verbunden seien. "Doch es erfüllt uns auch mit großer Freude und es sind immer wieder schöne Momente", betonte er und bedankte sich mit einem Geschenk bei Petra Zirkler vom Kulturamt, die für die besten Rahmenbedingungen gesorgt hatte.
Nach dem begeisterten Schlussapplaus verabschiedete sich die Stubenmusik mit "Lord of the dance" und dem "Weihnachtsliedchen", bevor die Zuhörer in das Lied "Leise rieselt der Schnee" einstimmen durften und sich im Schneefall auf den Weg nach Hause machten.
Unter ihnen war auch Gerhard Samitschek aus Ebelsbach, der die Eintrittskarte gewonnen hatte. "Das Konzert hat mir sehr gut gefallen", sagte er. "Es war eine beruhigende Musik, die mich auf Weihnachten eingestimmt hat. Die Musiker waren gut aufeinander abgestimmt und der Gesang war ausgezeichnet!"