Strikte Vorgaben oder viele Freiheiten?
Autor: Marco Meißner
Kronach, Dienstag, 14. März 2017
Welches Kleid sollen sich Höfles und Vogtendorf künftig anlegen, wenn die Stadt mit ihnen auf Brautschau - oder besser gesagt auf Bauherrenschau - geht? Die...
Welches Kleid sollen sich Höfles und Vogtendorf künftig anlegen, wenn die Stadt mit ihnen auf Brautschau - oder besser gesagt auf Bauherrenschau - geht? Diese Frage warf im Stadtrat einen großen Diskussionsbedarf auf und mündete darin, den Punkt auf die nächste Sitzung zu vertagen.
Ausgangspunkt war die vorgeschlagene Änderung des Flächennutzungsplans für das Gebiet "Alte Heeresstraße - Sandäcker". Dort soll ein Baugebiet entstehen, das 20 Häusern Platz bietet. Stadtplaner Daniel Gerber erinnerte an die Entwicklung der Bebauung im Bereich des Gebietes "Kreuzberg VII". Dort gebe es recht strikte Vorgaben, aber inzwischen auch Unmengen an Ausnahmegenehmigungen. Daher stellte er zwei grundlegend verschiedene Vorgehensweisen für das Baugebiet bei Höfles und Vogtendorf zur Debatte: entweder erneut relativ strenge Vorgaben oder von Anfang an viele Freiheiten für die Bauherren.
"Was will man in der Stadt Kronach?", fragte Markus Wich (CSU). Man müsse eine klare Linie haben. Den Bauherren sollten natürlich keine Steine in den Weg gelegt werden, aber die Stadt müsse schon eine grundlegende Position einnehmen, wie sie mit solchen Themen umgeht.
Meinungen gehen auseinander
Daran schieden sich in der Besprechung jedoch die Geister. Wolfgang Hümmer (CSU) ärgerte sich über "X Befreiungen", die den Bauausschuss ständig beschäftigten. Außerdem baue mancher in seinem Leben nur ein Haus, da möchte er keine zu großen Einschränkungen machen. Peter Witton (Grüne) dachte sogar an eine Unterteilung des neuen Baugebietes in einen Bereich mit traditioneller gehaltenen und einen mit moderner gestalteten Häusern. Winfried Lebok (CSU) möchte hingegen schon einen "gewissen Rahmen deklarieren". Marina Schmitt (SPD) meinte, dass es vielleicht eine Variante C geben müsse. Große Wohnblocks dürften allerdings auf keinen Fall entstehen. Ortssprecherin Claudia Wellach ging auf einen Fragenkatalog der Anwohner ein. Die gemäß der Planung recht dichte Bauweise, der mögliche Verlust des Dorfcharakters, die Angst vor Betonklötzen sowie Bedenken zur Wasser- und Kanalsituation wurden darin aufgelistet. Carin Bülling (CSU) hinterfragte zudem die Hochwasserlage.
Jonas Geissler (CSU) betonte: "Wir führen jetzt eine Diskussion über Vogtendorf, die wir eigentlich für Kronach hätten führen müssen." Karl H. Fick (SPD) sah noch zu viel Informationsbedarf. Ralf Völkl (SPD) sprach die weitreichenden Folgen dieser Entscheidung an und war daher ebenfalls für eine Vertagung des Themas. mrm