Streit um die verkaufsoffenen Sonntage in Stadt und Land
Autor: Sebastian Schanz
Hallstadt, Sonntag, 16. Dezember 2018
Sebastian Schanz Im Raum Bamberg stehen plötzlich die verkaufsoffenen Sonntage auf der Kippe. Nach dem Flop in Bamberg auch in Hallstadt, Hirschaid oder auch Burgebrach. Die "Allianz für den freien So...
Sebastian Schanz Im Raum Bamberg stehen plötzlich die verkaufsoffenen Sonntage auf der Kippe. Nach dem Flop in Bamberg auch in Hallstadt, Hirschaid oder auch Burgebrach. Die "Allianz für den freien Sonntag" macht Druck: Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und Verdi sind grundsätzlich gegen verkaufsoffene Sonntage. Sie ziehen vor Gericht. Juristisch heikel: Der verkaufsoffene Sonntag darf rechtlich nicht das Hauptevent sein - sondern sich nur als Nebenattraktion an eine andere Großveranstaltung angliedern.
In Bamberg wurde der verkaufsoffene Sonntag deshalb kurzfristig mit dem Blues- und Jazzfestival zusammengelegt. Gleiches Recht für alle forderten die Bamberger Händler nach dem Flop. So sieht sich auch der Nachbar Hallstadt mit der Frage nach der juristischen Haltbarkeit konfrontiert. Denn hier hat die Diözesan-KAB geklagt. Das Urteil des Verwaltungsgerichts Bayreuth beflügelt die Kritiker des verkaufsoffenen Sonntags. Die Veranstaltung steht deshalb bis jetzt auf der Kippe. Der Stadtrat wartet noch auf die schriftliche Zusendung des Urteils, bevor er weitere Schritte prüfen will.
In Hirschaid beobachtet Bürgermeister Klaus Homann (CSU) die Entwicklungen mit Sorge. Er sieht eine gewisse Gefahr für den August-Markt, der nicht im Ortskern stattfindet und wieder zur Genehmigung ansteht. Insgesamt hat Hirschaid drei verkaufsoffene Sonntage: Bereits seit 1987 gibt es hier den mit dem Herbstmarkt verbundenen Aktionstag, zehn Jahre später wurde der mit dem Frühjahrsmarkt verbundene eingeführt - vor zehn Jahren schließlich der im August. Auch in Burgebrach sind auf Grundlage einer Verordnung Markttage mit offenen Geschäften möglich. szs