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Streifen wird asphaltiert


Autor: Dieter Hübner

Trebgast, Donnerstag, 14. April 2016

Der Gemeinderat hat beschlossen, die marode Zufahrt zur Trebgaster Kompostieranlage herzurichten. Dem Landratsamt Kulmbach sind die Fremd-Anlieferungen ein Dorn im Auge.
Vom schlechten Zustand der Zufahrt zur Kompostieranlage überzeugten sich (von links) Pächter Otmar Ramming, die Gemeinderäte Manfred Reitmeier, Emil Lauterbach, Herwig Neumann und Helmut Küfner, Detlef Zenk von der Abfallberatung am Landratsamt, Bürgermeister Werner Diersch und Gemeinderätin Marion Hartmann. Foto: Dieter Hübner


Mit der Neugestaltung des Umfelds der Kompostieranlage befasste sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Im Vorfeld hatten sich die Mitglieder des Bauausschusses, Pächter Otmar Ramming und Detlef Zenk von der Abfallberatung am Landratsamt Kulmbach bei einem Ortstermin ein Bild von der unbefriedigenden Situation des Vorplatzes und der Zufahrt gemacht.


Nach Regen total verdreckt

Das Grundstück gehört der Gemeinde. Den hinteren Bereich, auf dem er die Kompostieranlage des Landkreises betreibt, hat Otmar Ramming seit 24 Jahren gepachtet und auf seine Kosten asphaltieren lassen. Die Fläche davor ist unbefestigt, und, vor allem nach Regenfällen, in einem schlechten Zustand.
Die Anlage ist - im Gegensatz zu manchen anderen - 24 Stunden zugänglich. Das dürfte nach Ansicht von Detlef Zenk auch ein Grund für die missbräuchliche Nutzung durch Nichtberechtigte sein. "Trotz laufender Kontrollen, bei denen es auch schon mal Ärger gibt, ist es bisher nicht gelungen, die Anlieferungen aus anderen Landkreisen einzudämmen. Für unsere Bürger soll sich das System der offenen Anlage nicht ändern."


Kommt Video-Überwachung?

Zenk denkt deshalb bereits über eine Video-Überwachung nach. Denn der Landkreis will das Mengenproblem in den Griff bekommen. Das bekommt Pächter Otmar Ramming bereits zu spüren. "Ich bin auch nicht glücklich über das aus dem Landkreis Bayreuth angelieferte Grüngut. Der Landkreis versucht, die Kompostiermenge zurückzufahren und zahlt nur bis zu einer bestimmten Menge. Heuer werden mir 15 Prozent abgezogen."
Im Gegenzug hat er mit steigenden Kosten zu kämpfen: "Der Kompost wird mehrmals im Jahr durch ein Labor untersucht. Früher hat das 50 Mark gekostet. Jetzt bin ich mit 300 Euro dabei. Jeder hält da seine Hand auf."
Aus Sicht des Kreises ist die Situation klar. Zur Kompostieranlage zählt nur die staubfreie Fläche im hinteren Teil des gemeindlichen Grundstücks. Die bietet genug Platz für die Anlieferungen. "Das Problem ist, dass die Leute vielleicht auch wegen der verschmutzten Zufahrt ihr Grüngut einfach gleich vorne abladen. Ziel muss es sein, die Leute dahingehend zu erziehen, ihre Anlieferung nur hinten abzuladen. Leider halten sich nicht alle daran", sagte Zenk.


Kommune trägt die Kosten

Bürgermeister Werner Diersch (SPD-WG) plädierte für einen asphaltierten Streifen. Das würde für die Zufahrt reichen und bessere Bedingungen schaffen. Die restliche Fläche könnte geschottert und für Parkplätze genutzt werden. Eine entsprechende Beschilderung sollte die Leute davon abhalten, weiterhin vorne abzuladen.
Die Kosten dafür müsste die Gemeinde übernehmen, denn Detlef Zenk stellte gleich klar: "Wir können keine Müllgebühren für eine Zufahrt über ein gemeindliches Grundstück ausgeben. Aber wir würden für einen staubfreien Übergang zu unseren Containern sorgen."
Herwig Neumann (CSU/NWG) plädierte beim Ortstermin für eine ganz saubere Lösung: "Ich würde mich nicht scheuen, den gesamten Vorraum zu teeren, bevor wir sagen: Jetzt machen wir da einen Streifen, nächstes Jahr vielleicht wieder einen." Davon war in der Gemeinderatssitzung allerdings nicht mehr die Rede.
Das Gremium fasste folgenden Beschluss: Die Zufahrt zur Kompostieranlage wird auf einer Breite von 6,50 Meter geteert, die Kosten betragen etwa 7500 Euro. Die Grüngut-Anlieferung ist nur auf der bisher bereits befestigten hinteren Fläche gestattet, und zwar auf der rechten, an die Staatsstraße angrenzenden, Seite.