Straßen in schlechtem Zustand
Autor: Gerda Völk
Lichtenfels, Montag, 17. Sept. 2018
Der Super-Sommer richtete ziemliche Schäden an. Dir Ortsdurchfahrt Wiesen wird komplettiert.
Nicht nur Schnee und Eis im Winter setzen den Kreisstraßen zu. Auch die heißen Temperaturen der vergangenen Wochen und Monate und die lang anhaltende Trockenheit haben ihre Schäden hinterlassen. In manchen Kurven kam es zu sogenannten Aufschiebungen, jenen Wülsten, die der Schwerlastverkehr im aufgeweichten Straßenbelag hinterlässt.
"Wie sind die 100 Kilometer Kreisstraßen durch den Sommer gekommen?", war ein Thema, das zwar nicht auf der Tagesordnung der gestrigen Kreisausschusssitzung stand, aber das Gremium dennoch bewegte. "Wir haben Riesenprobleme an Straßen, wo Bäume stehen", erklärte Kreisbauhofleiter Heiko Tremel. Die Ursache sieht Tremel in der Bodenbeschaffenheit, die gerade im Landkreis vorherrschend ist. Die Wurzeln der Bäume ziehen aus dem tonigen Boden bis zu einer Tiefe von 1,50 Meter die Feuchtigkeit, in der Folge kommt es zu tiefen Rissbildungen im Straßenbelag.
Bernhard Christoph (Bündnis 90/Die Grünen) sah dies als eine Folge des Klimawandels. Es müssten nicht weniger Bäume stehen, sondern mehr Bäume gepflanzt werden. Christoph sprach noch ein Thema an, das ihn in den letzten Wochen und Monaten aufgefallen war. "Warum mäht man, wenn ohnehin nichts wächst?" Als Beispiel nannte Christoph den Bereich um die Berufsschule in Lichtenfels, wo gleich auch noch Plastikmüll mit geschreddert wurde.
Gibt den Gräsern eine Chance
Man sollte doch den Gräsern eine Chance geben, die für den Klimawandel geeignet sind, so sein Argument. Für seine Kreisstraßen besitzt der Landkreis ein Großmähgerät, das von März bis im November im Einsatz ist. "Wir müssen unsere Erfahrungen aus dem Sommer ziehen", erklärte Heiko Tremel.
Der Ausbau der Kreisstraße LIF 7 in der Ortsdurchfahrt Wiesen steht schon lange auf der Wunschliste des Landkreises und wurde bereits in den Investitionsplan aufgenommen. "Man wollte noch den Kiesabbau abwarten", erklärte Landrat Christian Meißner (CSU). Der frostsichere Vollausbau ist aufgrund fehlender Entwässerungseinrichtungen in der Döringstadter Straße auf einer Gesamtlänge von rund 280 Metern und einer Breite von 5,30 Meter Breite vorgesehen. Bislang erfolgt die Entwässerung der Kreisstraße zum Teil über die Privatgrundstücke oder von Privatgrundstücken auf die Kreisstraße. Ein Zustand, der laut Tremel nicht mehr länger hinnehmbar ist. Da im Rahmen der Dorferneuerung am Dorfanger bereits ein halbseitiger frostsicherer Ausbau erfolgte, ist hier auf einer Gesamtlänge von 210 Metern ein weiterer halbseitiger Ausbau vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf 850 000 Euro. Aufgrund der momentanen Lage will der Landkreis das Bauvorhaben möglichst gründlich durchplanen und rechnet 2020 mit dem Baubeginn. In einen Grundsatzbeschluss beauftragte das Gremium die Verwaltung dem Kreisausschuss einen mit dem Bauamt Bamberg und der Regierung von Oberfranken einen abgestimmten Bauentwurf vorzulegen.
Resolution der Mainanrainer
Ohne Gegenstimmen wurde auch der Haushaltsplan des Landschaftspflegeverbandes akzeptiert. Er sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 707 413 Euro vor. Der Mitgliedsbeitrag des Landkreises beträgt 8600 Euro.
Der Landkreis Lichtenfels schließt sich einer Resolution der Mainanrainer an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder an. Eine Vernetzung der Mainanrainer hat auch für den Landkreis zahlreiche Vorteile, beispielsweise in der Tourismusvermarktung und im Bereich der Verkehrswege