Stoppt Krise den Aufwärtstrend?
Autor: Werner Reißaus
Kulmbach, Dienstag, 21. April 2020
Der Ferienausschuss des Kulmbacher Kreistags hat einen Haushalt mit einigen Superlativen verabschiedet.
Eigentlich ist der Tag der Haushaltsverabschiedung richtungsweisend für die Kreisgremien. Nach monatelangen Beratungen in den Ausschüsse wird der Etat im Kreistag verabschiedet. In diesem Jahr war aber alles ganz anders. "Der Haushaltsentwurf liegt seit Wochen vor, Corona allerdings hat inzwischen unser Leben verändert, zwingend auch die Abläufe unserer Gremien", sagte Landrat Klaus Peter Söllner am späten Montagnachmittag in der Sitzung des Ferienausschusses, der das Zahlenwerk einstimmig billigte. Für Wolfgang Hoderlein (SPD) war es nach 36 Jahren die letzte Sitzung in einem Kreisgremium.
Der Verwaltungshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 77 Millionen Euro ab, der Vermögenshaushalt umfasst 17,7 Millionen Euro. Das reine Investitionsvolumen liegt bei 13,4 Millionen Euro.
Positive Rahmendaten
Die Rahmendaten nannte Söllner erneut sehr positiv. So wurden bei der Steuer- und Umlagekraft jeweils neue Höchstwerte erreicht. Der Landrat machte deutlich, dass der Haushalt eigentlich ein Höhepunkt am Ende der laufenden Kreistagsperiode sein sollte: "Überaus positive Zahlen sind zu vermelden, unsere gemeinsame Arbeit kann als erfolgreich angesehen werden. Alle Fraktionen haben daran ihren Anteil. Eine Situation, von der wir vor vielen Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hätten."
Und dennoch hat sich in den vergangenen Wochen auch für den Landkreis eine völlig veränderte Großwetterlage ergeben, die Corona-Krise bestimme mittlerweile nahezu ausschließlich die tägliche Arbeit. So seien die Führungsgruppe Katastrophenschutz und die Arbeitsgruppen mit fast 100 auch externen Mitarbeitern rund um die Uhr im Einsatz.
Kreisumlagesatz erneut gesunken
"Unser Kreisumlagesatz liegt nach der Senkung um einen halben Punkt bei 41,4 Prozent", sagte Söllner. Das sei die achte Senkung in Folge auf den niedrigsten Hebesatz seit 23 Jahren. Die Investitionen lägen mit gut 13 Millionen Euro auf dem bisher höchsten Stand. Der Schuldenstand des Kreises werde Ende des Jahres voraussichtlich auf rund 11,5 Millionen Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit mehr als 30 Jahren sinken.