"Stillstand wird Wunden reißen"
Autor: Epd
Weißenohe, Dienstag, 23. Juni 2020
Chöre dürfen ihre Arbeit während der Corona-Krise noch nicht wieder vollständig aufnehmen. Der Vorsitzende des Fördervereins Chorakademie im Benediktinerkloster Weißenohe, Eduard Nöth, warnt vor langfristigen Folgen.
Ob weltliche Chöre oder Kantoreien, Vokalensembles oder Instrumentalgruppen: Sie alle sollen im Chorzentrum des Fränkischen Sängerbundes (FSB) ein Zuhause finden. Es soll in naher Zukunft im stillgelegten Benediktinerkloster Weißenohe im Landkreis Forchheim entstehen.
Der bis heute erhaltene Prälatenbau soll nun für das Chorzentrum grundlegend saniert werden. Das Haupthaus wird als Seminargebäude mit Probenräumen für Einzel- und Gruppenfortbildungen dienen. Aus dem seitlich angrenzenden Gebäude soll ein großer Konzertsaal entstehen. Dies berichtet der Vorsitzende des Fördervereins, Eduard Nöth, im Interview.
Im Bereich des Kreuzgangs wird ein Gästehaus sowie ein Innenhof mit Bühne errichtet. Die Gesamtkosten würden sich auf rund 19,6 Millionen Euro belaufen. Die Hauptlast trägt die Städtebauförderung mit 10,6 Millionen Euro. Bezuschusst wird das Projekt unter anderem vom Freistaat Bayern und dem Förderprogramm der Europäischen Union für die ländliche Entwicklung (Leader). Der Spatenstich ist für 2021 geplant, die Bauzeit soll rund zwei Jahre betragen.
Wie sind Sie auf die Idee eines Chorzentrums im Kloster Weißenohe gekommen und was zeichnet diesen Ort besonders dafür aus?
Welche Zielgruppen wollen Sie mit dem Chorzentrum in erster Linie erreichen?
Das Singen, vor allem auch das gemeinsame Chorsingen, spielt für jeden Menschen jeden Alters eine zentrale Rolle. Daher soll es in Weißenohe von der frühkindlichen Erziehung bis zum Singen mit Senioren für alle Lebens- und Altersstufen passende Angebote geben.Wie soll das musikalische Konzept aussehen?
Im Oktober ist in den momentan vorhandenen Räumen ein erstes Seminar mit dem Titel "Singen im Alter" geplant. Dabei wird den Fragen nachgegangen, wie sich die menschliche Stimme verändert, was das für das Singen im Chor bedeutet und welche musikalischen Angebote Menschen lange fröhlich und agil halten können. Ebenso intensiv werden auch die Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sein, die in enger Zusammenarbeit mit der Chorjugend des FSB erfolgen. Zudem ist das Chorzentrum als Fortbildungsstätte für Erzieherinnen und Erzieher sowie für Lehrkräfte aller Schularten gedacht.Gemeinsames Singen war aufgrund der Corona-Krise lange nicht und ist erst wieder seit 22. Juni stark eingeschränkt möglich. Was empfinden Sie dabei?