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Stephan Bauer freut sich auf "rohes Fest"


Autor: Christiane Reuther

Haßfurt, Mittwoch, 12. Dezember 2018

Christiane Reuther Fällt Weihnachten in diesem Jahr wirklich aus? Nur weil Josef alles gesteht? Witzig und pointenreich ging der Kabarettist Stephan Bauer auf Einladung des Kulturamtes Haßfurt live am...
Kabarettist Stephan Bauer begeisterte mit seinem Programm das Publikum in der vollen Rathaushalle in Haßfurt.  Foto: Christiane Reuther


Christiane Reuther Fällt Weihnachten in diesem Jahr wirklich aus? Nur weil Josef alles gesteht? Witzig und pointenreich ging der Kabarettist Stephan Bauer auf Einladung des Kulturamtes Haßfurt live am Dienstagabend in der voll besetzten Rathaushalle in Haßfurt dieser Thematik auf den Grund. Kabarett und Comedy auf höchstem Niveau begeisterten das Publikum, das sich mit lang anhaltendem Applaus bedankte.

Der deutsche Kabarettist und Comedian trat 1992 erstmals mit einem Soloprogramm auf. Bekannt wurde er durch Auftritte in Fernsehformaten wie "Sieben Tage - Sieben Köpfe", "Ottis Schlachthof" sowie "Mitternachtsspitzen" oder auch dem "Quatsch-Comedy-Club".

Tisch und Stuhl

Stephan Bauer kam ohne großes Inventar auf der Bühne aus, lediglich ein Tisch und ein Stuhl waren die Requisiten. Als ein melancholischer Genussmensch nahm er humorvoll seine Mitmenschen aufs Korn. Sein erstes Weihnachtsprogramm entpuppte sich als die gnadenlos komische Antwort auf die apokalyptischen Seiten des Weihnachtsfestes mit dem Ziel: "In dieser Zeit gibt es wenigstens einmal ordentlich was zu lachen."

Bauer holte die Besucher raus aus der Weihnachtsdepression, die sich vor Lachen kaum halten konnten, um das Fest mit der winterlichen Idylle, Tannenbaum und Schneeflocken wieder zu genießen. Wenigstens so lange es aus Sicht des Kabarettisten der Klimawandel noch zulässt. Denn spätestens in 50 Jahren komme der Weihnachtsmann mit dem Surfbrett, sagte er.

Immer nur Ärger

"Alle Jahre wieder kommt das Christuskind" - und macht laut Kabarettist nichts als Ärger. Dazu zählte er streitende Familien, brennende Tannenbäume und gestresste Menschen, die in der Vorweihnachtszeit durch Innenstädte hetzen auf der verzweifelten Suche nach Geschenken. In der Adventszeit habe man den Eindruck, Bethlehem sei eine Filiale von Rewe. Wenn dann alle fix und fertig sind vom Einkaufsmarathon, falle zu allem Übel am Heiligabend auch noch die Familie ein.

Die Oma hört schlecht

Bauer amüsierte sich über die allein erziehende Schwester, die schlecht hörende Oma und die zickige Patentante mit ihrem Schoßhündchen. Mama koche, was das Zeug hält, und Papa sei total genervt, weil die Gans nicht auf dem Teller liege, sondern neben ihm sitze. Fazit des Kabarettisten: Das sind "ideale Voraussetzungen für ein  ,rohes Fest'".