Stein auf Stein
Autor: Gerd Fleischmann
Stockheim, Freitag, 31. August 2018
Der Schlussstein für das Röschenmundloch am Entwässerungsstollen der Haßlach wurde angefertigt vom Stockheimer Steinmetzmeister Udo Deinlein.
Um den fast 1100 Meter langen Entwässerungsstollen mehrerer ehemaliger Stockheimer Steinkohlebergwerke - erbaut von 1804 bis 1855 durch das Königreich Bayern - wieder voll funktionsfähig zu machen, sind umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich. Dafür konnte die sächsische Spezialfirma Golho aus Halsbrücke gewonnen werden. Sie ist unter anderem zuständig für Erkundung und Sicherung unterirdischer Hohlräume und Bauwerke sowie für Montanarchäologie. Auftraggeber für die Wiederherstellung der Grubenwasserableitung des Königlich-bayerischen Maximilian-Erbstollens ist das Bergamt Bayreuth, sodass für Stockheim keine Kosten anfallen werden.
Derzeit bauen Spezialisten in der Nähe der Wolfersdorfer Brücke am Haßlachfluss das Röschenmundloch. Vorgesehen ist außerdem eine Durchflussmessstelle. Der Wasserabfluss beträgt jahreszeitlich bedingt zwischen 19 und vier Liter pro Sekunde.
Für den Schlussstein des Röschenmundloches konnte der 49-jährige Stockheimer Udo Deinlein, seit 1998 Meister im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk, gewonnen werden. Der etwa 30 Kilogramm schwere Sandstein ist beschriftet mit "K. B. Maximilian Erbstollen 1804".
Restaurator Deinlein war unter anderem zuständig für die Erneuerung des Kriegerdenkmals Rothenkirchen und für die Nepomukstatue in Tschirn. Weitere Arbeiten erledigte er an der Außentreppe der Tschirner Kirche sowie beim Treppenaufbau am Kronacher Marienplatz. Ebenfalls arbeitete der Stockheimer im Neuen Zeughaus auf der Festung Rosenberg. Dort wurde ein Natursteinbelag verlegt.