Druckartikel: Steht Schulstandort auf der Kippe?

Steht Schulstandort auf der Kippe?


Autor: Klaus Rößner

Stadtsteinach, Donnerstag, 30. Juni 2022

Politik  Die Stadtsteinacher CSU befürchtet, dass Fördermittel für die Sanierung nicht in voller Höhe fließen könnten.
Fließen die erwarteten Fördergelder für die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule Stadtsteinach? Diese Frage beurteilt die CSU mit einiger Skepsis.


Mit einiger Sorge blickt die CSU auf den Fortbestand des Schulstandortes Stadtsteinach. Stellvertretender Bürgermeister Jonas Gleich verdeutlichte in der Hauptversammlung am Campingplatz, dass es "leider nicht zu hundert Prozent sicher" sei, ob die erwarteten Fördergelder zur Sanierung des Komplexes in der Alten Pressecker Straße in vollem Umfang fließen werden. Dies sei die Quintessenz aus einem Treffen mit Verantwortlichen der Regierung von Oberfranken.

Er habe bei dem Treffen den Eindruck gehabt, dass die Regierungsbeamten mit den strukturellen Verhältnissen an der Grund- und Mittelschule nicht glücklich seien. So seien die Schüler auf mehrere Standorte (Rugendorf, Untersteinach) verteilt. Langfristiges Ziel sollte laut Gleich sein, dass die Schüler wieder zentral in Stadtsteinach unterrichtet werden.

Überzeugungskraft habe es auch bedurft, um zu vermitteln, warum die neue Schulsportanlage beim TSV-Gelände errichtet werde und nicht auf dem Schul-Areal. Gleich hoffte, dass sich dies nicht schädlich auf die Förderung auswirken werde. Davon aber hänge die Generalsanierung das Gebäudes in der Alten Pressecker Straße ab. "Wenn aber die Sanierung platzt, dann ist es eine Frage der Zeit, dass der Schulstandort Stadtsteinach eines Tages gestrichen wird."

"Die Stimme der Vernunft"

Gleich relativierte seine Befürchtungen allerdings mit dem Hinweis, dass die Beamten am Ende des Gesprächs "Flaggen aus der richtigen Richtung" gezeigt hätten. Die CSU-Stadtratsfraktion mit ihren sieben Mitgliedern nannte er "die Stimme der Vernunft, wenn andere ihre Höhenflüge haben". Großen Wert lege die Stadt auf die Belebung der Innenstadt. Dafür habe man nun nach dem Bau der Umgehung die Gelegenheit. Über das Städtebau-Förderprogramm gebe es bis zu 30.000 Euro Zuschuss für die Gestaltung der Fassaden. Klaus Heiß monierte, dass Stadtsteinach optisch eine der "schäbigsten Ortsdurchfahrten" weit und breit habe.

Fraktionschef Lars Leutheußer wies auf viele Großprojekte hin, die derzeit in der ehemaligen Kreisstadt laufen. Dazu zählte er den geplanten Neubau der Kita, die Trinkwasserversorgung der Oberland- Gemeinden Triebenreuth und Vogtendorf und die Ertüchtigung der Kläranlage. Für Gewerbeansiedlungen stelle die Stadt ein "neues Fleckchen Land" bereit. Hier seien größere Anstrengungen nötig, so Leutheußer: "Ohne eigenes Gewerbe werden wir immer am Tropf der Staatsregierung bleiben."

Der Fraktionsvorsitzende erstattete stellvertretend für den verhinderten Stephan Seifert auch den Kassenbericht.

Eingangs hatte Ortsverbandsvorsitzender Klaus Witzgall auf die Erfolge der CSU verwiesen. Er zeigte sich mit dem Ergebnis der Kommunalwahl zufrieden, bei der man zwei zusätzliche Sitze errungen habe. Zudem stelle man den stellvertretenden Bürgermeister. Mit 57 Mitgliedern stelle die CSU den stärksten politischen Verband der Stadt.

Stellvertretende CSU-Kreisverbandsvorsitzende Brigitte Soziaghi ermunterte dazu, sich am Jugendforum zu beteiligen, das am 17. Juli in der "Alten Spinnerei" stattfindet. Dort könnten sich alle jungen Leute zwischen 16 und 27 Jahren einbringen. Die Aktion werde mit Bundesmitteln gefördert.

Der Kreis gebe für die Jugendhilfe jährlich neun Millionen Euro aus. Die Kosten stiegen kontinuierlich an. Soziaghi warb dafür, Kulturpatenschaften zu übernehmen. Damit helfe man vereinsamten Menschen ohne gesellschaftlichen Anschluss. Nach einer kurzen Schulung könne man beginnen. Renate Kraus aus Stadtsteinach habe sich der Aktion bereits angeschlossen.

Behörden sind sicher

MdL Martin Schöffel gab einen Überblick über die landespolitische Situation. Dabei wies er auf die Bemühungen der Staatsregierung hin, den ländlichen Raum zu stärken. Hierher würden viele Millionen Euro an Stabilisierungshilfen und Finanzausgleichsmitteln fließen. Der Abgeordnete zeigte sich froh über die Bestandssicherung der Stadtsteinacher Behörden. Zudem solle hier eine BRK-Akademie entstehen.

Unzufrieden war Schöffel mit dem Stillstand bei der Errichtung eines "Grünen Zentrums" in der Alten Spinnerei Kulmbach: "Da hat man den falschen Investor gefunden."