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Stau wegen Radweg


Autor: Michael Busch

Dechsendorf, Freitag, 21. April 2017

Eine Querungshilfe soll das Radfahren im Erlanger Ortsteil Dechsendorf sicherer machen. Es gibt lange Staus und Skeptiker.
Die Radler sollen an dieser Stelle die Straße von rechts nach links queren, um auf dem beidseitig nutzbaren Radweg in Richtung Erlangen zu fahren.  Foto: Michael Busch


Michael Busch

Seit Ende März quält sich der Verkehr, vor allem in den Stoßzeiten, wieder einmal durch den Erlanger Ortsteil Dechsendorf. Erst war es die Baustelle auf der A 3, die für den Umweg durch die 3500-Seelen-Gemeinde sorgte, dann eine Sperrung an der Verbindungsstraße nach Möhrendorf. Nun ist es der Bau einer Querungshilfe für Radfahrer der Grund der morgendlichen und abendlichen Staus. Morgens in Richtung Erlangen, abends in Richtung westlicher Landkreis.


Ein Weg in beide Richtungen

Insgesamt wird es ab der Ortsausfahrt Dechsendorf einen neuen Radweg, getrennt von der Hauptfahrbahn, geben. Der verlängert ein Teilstück, das bereits ab etwa der Mitte der Strecke zur Abfahrt Heusteg parallel der Trasse verläuft. Dieser Radweg soll dann in beide Richtungen für die Radler freigegeben sein. Zuvor hatten die Radler auf einem nur durch einen durchgezogenen weißen Strich laufenden Streifen entlang der Staatsstraße fahren müssen.
Während der Deckensanierung für die Staatsstraße wurde dieser Mehrzweckstreifen auf 2,50 Meter verbreitert, so dass der Zwei-Richtungs-Radweg gebaut werden konnte. Der wiederum wurde durch eine Entwässerungsmulde von der Fahrbahn getrennt. Aber: Die Straße wird insgesamt nicht verbreitert. Darum wird der Mehrzweckstreifen in Richtung Erlangen entfallen.
Die neue Querungshilfe am Ortsausgang soll dann die Radler in Richtung Erlangen von der Hauptstraße holen, um diese auf dem neuen Radweg, auf der anderen Seite, weiterfahren zu lassen.
Eine Maßnahme, die aber nicht überall auf Gegenliebe stößt. Dechsendorfer beschweren sich in sozialen Netzwerken: "Verkehrschaos in Dechsendorf und das Ganze wegen einer Baustelle mit Brotzeitampel, die wegen einer Maßnahme eingerichtet wurde, die die Welt nicht braucht. So kann man Steuergelder verschwenden und eine Verkehrssituation auch langfristig verschlimmbessern." In Folge reagierte Oberbürgermeister Florian Janik allerdings und versprach Abhilfe. "Nachdem auch bei uns viele Beschwerden über die Einschränkungen im Bereich der Baustellenampel in Dechsendorf eingegangen sind, haben wir uns sofort mit dem für die Baustelle zuständigen Staatlichen Bauamt Nürnberg in Verbindung gesetzt. Aufgrund unserer Intervention wurde die Schaltung der Ampel angepasst." Die Grünphasen sind im Berufsverkehr in die häufiger befahrene Richtung länger geschaltet, außerdem sollen sie nur temporär laufen, das heißt, wenn überhaupt eine Ampelregelung unbedingt sein muss.
Janik erklärt weiter: "Die Verbesserung war von vielen Bürgern gewünscht und auch Thema im Ortsbeirat." Dort hatte man allerdings früh darauf hingewiesen, dass die Querungshilfe nicht unbedingt optimal sei, die Verlängerung des Radweges bis zur Ampelanlage in der Ortsmitte allerdings schon.
Offiziell war der Abschluss für diesen Bau für den Freitag, 21. April, vorgesehen. Der Termin kann nicht ganz eingehalten werden.


Eine zweite Radbaustelle

Ende Juni soll dafür einweiterer Radweg fertiggestellt sein: Der Radweg von Dechsendorf nach Röhrach. Nach den Ende 2016 bereits durchgeführten Rodungsarbeiten begann das Staatliche Bauamt Nürnberg mit dem Neubau des straßenbegleitenden Geh- und Radwegs. Die Bauarbeiten starteten Ende März. Nach Auskunft des Staatlichen Bauamts Nürnberg werden die Arbeiten größtenteils unter Einengung der Fahrbahn durchgeführt. Halbseitige Sperrungen der Fahrbahn sind gelegentlich für kürzere Dauer notwendig.
Das Teilstück zwischen Röttenbach und Röhrach ist bereits fertiggestellt. Der verbleibende Abschnitt zwischen Röhrach und Dechsendorf beinhaltet auch den etwa 1000 Meter langen Teilabschnitt auf dem Gebiet der Stadt Erlangen.