Stau in der Wasser-Diskussion
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Sonntag, 01. März 2020
Bleiben Haßlach und Rappoltengrün weiter bei der Frankenwaldgruppe oder kommt es zum Austritt? Und wenn ja, wer bezahlt das? Auf diese Fragen gab es - wieder - keine Antworten.
Es kommt nicht oft vor, dass es bei einer Veranstaltung viele Informationen gibt und zugleich viele Fragen offen bleiben. Das war am Freitagabend der Fall, als der Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler, Frank Jakob, den Vorsitzenden des Wasserzweckverbands Frankenwaldgruppe (FWG), Jürgen Baumgärtner, eingeladen hatte.
Es ging um das Thema Wasser und die FWG in Haßlach und Rappoltengrün. Es ging auch darum, ob beide Ortsteile der Stadt Teuschnitz weiterhin von der FWG ihr Wasser beziehen und somit die Stadt Teuschnitz, ebenso wie die Gemeinden Steinbach, Tettau, Wilhelmsthal, Steinwiesen, Ludwigsstadt und Reichenbach, ihre Investitionsumlage zur Sanierung des Wasserleitungsnetzes bezahlen oder ob der Vorschlag des CSU-Ortsvorsitzenden, Stefan Raab, nämlich die beiden Ortsnetze von der FWG rauszukaufen, die bessere Lösung sei.
Diskussionen im Hinterzimmer
Weiter ging es darum: Wer trägt die Kosten für einen Rauskauf der Ortsnetze? Die Stadt, die einer Konsolidierung unterliegt? Die Bürger, wenn ja - welche Bürger? Alle Bürger aus Teuschnitz oder nur die Haßlacher und Rappoltengrüner? Ist der Rauskauf in einer nichtöffentlichen Sitzung bereits beschlossen worden oder nicht?
Laut Aussage des dritten Bürgermeisters Werner Neubauer liegt ein entsprechender Beschluss vor. Dies wurde aber von einigen anwesenden Stadträten dementiert. "Warum wird das Thema Wasser im Hinterzimmer behandelt, warum werden - ohne uns zu fragen - solche Entscheidungen getroffen?", äußerten Anwesende ihren Unmut. Weiter wurde gefragt, warum jetzt erst, nachdem mit Frank Jakob ein vierter Bürgermeisterkandidat vorhanden ist, das Thema Wasser und die FWG wieder Fahrt aufnimmt.
Büro soll Kosten ermitteln
Das mit dem Rauskauf aus der FWG hört sich eigentlich nicht schlecht an. Demnach wird ein unabhängiges Büro - finanziert jeweils mit 50 Prozent durch die Stadt und die FWG - beauftragt, die Kosten zu ermitteln. Danach werden entweder die Haßlacher und Rappoltengrüner von der FWG rausgekauft oder man beschließt, in der FWG zu bleiben.
Und, so war am Anfang der Sitzung von einem Anwesenden zu hören: "Im gesamten Stadtgebiet gibt es dann einheitliche Wasserpreise. Die Haßlacher und Rappoltengrüner zahlen weniger Wassergeld, die Teuschnitzer und Wickendorfer haben höhere Wasserkosten." Am Ende sprachen sich die anwesenden Haßlacher jedoch mit deutlicher Mehrheit für einen Verbleib in der FWG aus.
Aber der Reihe nach. Der Vorsitzende der FWG und CSU-Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner stellte am Anfang der Veranstaltung klar, dass es keine Wahl-, sondern eine Informationsveranstaltung sei. Weiterhin erklärte er, dass es ein Gespräch mit dem CSU-Bürgermeisterkandidaten Stephanus Neubauer gegeben habe. In dem habe dieser geäußert, dass es - egal, wie die Wahlen ausgehen werden - eine einvernehmliche Lösung zwischen der Stadt und der FWG geben werde.