Stau an der Kasse und am Klinikum
Autor: Christoph Winter
Coburg, Montag, 16. März 2020
Andrang in den Supermärkten und neue Zahlen vom Gesundheitsamt: Bis Montagnachmittag waren acht Personen mit Corona-Fällen infiziert.
Kaum, dass Ministerpräsident Markus Söder am Montagvormittag verkündet hatte, dass er für Bayern den Katastrophenfall ausruft, ging es auch schon rund: Zahlreiche Menschen steuerten Supermärkte an und bevorrateten sich. "Es besteht kein Grund zur Panik", hatte Söder zwar gesagt. Und auch der E-Center Wagner auf der Lauterer Höhe teilte per Facebook mit: "Die Grundversorgung mit Lebensmitteln sowie Hygieneprodukten ist weiterhin gewährleistet."
Doch viele Menschen wollten trotzdem auf Nummer sicher gehen - mit der Folge, dass sich bereits ab Montagmittag vor so mancher Supermarktkasse eine lange Schlange bildete. Was aber zum Beispiel in einem Lebensmittelmarkt in der Bamberger Straße auffiel: Trotz des Andrangs herrschte Ruhe. Eine fast schon gespenstische Ruhe. Obwohl da vor der Kasse zig Menschen standen und warteten, wurde kaum ein Wort gesprochen. Stattdessen hing wohl jeder ein bisschen seinen eigenen Gedanken hinterher. Wie das wohl alles weitergeht?
Das Gesundheitsamt Coburg informierte unterdessen, dass - Stand: Montag, 13 Uhr - nunmehr acht bestätigte Corona-Infektionen in Stadt und Landkreis Coburg bekannt sind. Die betroffenen Personen befinden sich in Quarantäne, ihre Kontaktpersonen werden ermittelt.
Stehender Verkehr herrschte am Montagnachmittag am Gustav-Hirschfeld-Ring. Zahlreiche Patienten, die von ihren Hausärzten zu einem Coronavirus-Test zum Abstrich geschickt wurden, blockierten mit ihren Autos den "Krankenhaus-Berg". Zweimal eine Stunde am Tag nehmen dort sechs Ärzte in einer Art "Drive in" Proben, um Corona-Verdachtsfälle zu klären (Tageblatt vom 13. März). Um das Verkehrschaos einigermaßen in Grenzen zu halten, regelte die Polizei den Verkehr. Nach Angaben einer Regiomed-Sprecherin wurden am Montag rund 50 Abstriche genommen. os/cw