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Stationäre Jugendhilfe für Flüchtlinge nimmt Gestalt an


Autor: Andreas Welz

Lichtenfels, Mittwoch, 04. März 2015

Lichtenfels — Die Planungen für eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung im Landkreis Lichtenfels laufen auf vollen Touren, erläuterte Landrat Christian Meißner bei der Jugendhilfeau...


Lichtenfels — Die Planungen für eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung im Landkreis Lichtenfels laufen auf vollen Touren, erläuterte Landrat Christian Meißner bei der Jugendhilfeausschusssitzung. "Derzeit finden Gespräche und Vorplanungen für eine Unterbringung der jungen Flüchtlinge im Alter von 16 und 17 Jahren statt", sagte er.

Ex-Gasthaus wird umgebaut

Bis zum Sommer solle die Einrichtung bezugsfähig für 17 Jugendliche sein. Insbesondere müssten Brandschutzvorgaben beachtet und umgesetzt werden. Bis dahin sollen die zwölf Jugendlichen im ehemaligen Altenheim Nordgauer Straße in Lichtenfels verbleiben. Auf Nachfrage unserer Zeitung handelt es sich um das ehemalige Gasthaus "Schönberg" unweit der Lichtenfelser Straße in Burgkunstadt, das umgebaut werden soll. Der geschäftsführende Beamte der Stadt Burgkunstadt, Sven Dietl, bestätigte, dass der Eigentümer des Gebäudes einen Bauantrag für eine Nutzungsänderung für eine Jugendhilfeeinrichtung des Landkreises gestellt habe. Der Antrag werde am 10. März im Bauausschuss behandelt.
Jugendamtsleiter Achim Liesaus gab nähere Einzelheiten bekannt. Nachdem im Landkreis bislang keine stationäre Jugendhilfeeinrichtung besteht, konnte die Unterbringung der Jugendlichen kurzfristig im früheren Altenheim der Stadt Lichtenfels erfolgen.

Intensiver Deutschkurs

Alle zwölf Jugendlichen erhalten Jugendhilfe in Form von Erziehungsbeistandschaften durch drei Vollzeitkräfte der Rummelsberger Diakonie. Ebenso findet für alle Jugendlichen ein intensiver Deutschkurs statt. Neben diesen zwölf ist der Landkreis darüber hinaus auch für fünf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zuständig, die in Heime außerhalb des Landkreises untergebracht sind.
Derzeit können Vormundschaften vom Sachgebiet Jugend und Familie noch selbst abgedeckt werden.
Bei weiteren Zuweisungen müssen mitunter alternative Lösungen, zum Beispiel Vereinsvormundschaften, ins Auge gefasst werden. awe