Standort ist nicht erwünscht
Autor: Redaktion.
Schlüsselfeld, Freitag, 22. August 2014
Energie Die Stadträte stimmen gegen eine Anlage mit zwei Windrädern nördlich von Aschbach. Der Beschluss entspricht dem Bürgerwillen.
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Schlüsselfeld — "Die Mehrheit der Bürger will von dieser Anlage nichts wissen", betonte Schlüsselfelds Dritter Bürgermeister Bernhard Seeger (CSU). Mit dieser Meinung konnte sich der Bürgermeister-Stellvertreter aus dem Ortsteil Aschbach auf die Bürgerversammlung berufen, die zum Thema Windkraftanlage vor wenigen Tagen im Ortsteil Wüstenbuch stattgefunden hatte.
In ihrer Sitzung hatten die Stadträte über den Antrag eines Unternehmens aus dem Ruhrgebiet zu entscheiden, das nördlich von Aschbach im Vorranggebiet für Windkraft eine Anlage mit zwei Windrädern errichten will. Die Stadträte verweigerten dem Vorhaben einvernehmlich ihre Zustimmung.
Massiv betroffen
Auswirkung hätten die Windenergieanlagen vor allem auf den Schlüsselfelder Ortsteil Wüstenbuch.
Dessen Bewohner wären nach den Worten Bürgermeister Johannes Krapp (CSU) zu bestimmten Zeiten durch Geräusche und Schattenwurf von der Anlage "massiv betroffen". Zudem werde das Landschaftsbild "verschandelt", argumentierte Krapp. Gegen die Anlage spreche auch, dass die straßenmäßige Erschließung nicht gesichert sei. "Wir wissen auch nicht, wie die gesichert werden soll."
Laut Verwaltung sind zudem die Planunterlagen falsch oder zumindest nicht vollständig. So sei ein bestehender Gewerbebetrieb nicht erwähnt und Wohngebiete am Ortsrand seien nicht als solche bezeichnet.
Beziehe man diese ein, sei die nächste Wohnbebauung nur 900 Meter von der Anlage entfernt. Auch die Stadt Schlüsselfeld ist mit einem Waldgrundstück ebenfalls ein direkter Nachbar der geplanten Windkraftanlage, widerspreche dem Vorhaben ausdrücklich.
Klare Position
Nun muss man wissen, dass die Stadträte bereits in ihrer Stellungnahme zum Regionalplan das vorgeschlagene Vorranggebiet für Windenergieanlagen abgelehnt und ein anderes, ihrer Meinung nach besser geeignetes, vorgeschlagen hatten. Doch dieses wurde nach den Worten von Bürgermeister Krapp bei der Planung "nicht ins Auge gefasst".
Die Wüstenbucher wird vor allem interessieren, wie es nach der Ablehnung durch die Stadt weitergeht. Nach der geplanten 10-H-Regelung - das heißt der Abstand zur Wohnbebauung muss das Zehnfache der Anlagenhöhe betragen - wären die Windräder auf jeden Fall viel zu nahe an der Ortschaft Wüstenbuch.
Entscheidung im Landratsamt
Es ist jedoch damit zu rechnen, dass der bayerische Weg in Sachen Windkraft frühestens zum 1. November in Kraft treten wird. Die Angelegenheit liegt somit beim Landratsamt, das gefordert ist, zu prüfen und zu entscheiden. Die Wüstenbucher erwarten die Entscheidung mit Spannung.