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Stadtrat lehnt Funkmasten am Michelsberg ab


Autor: Petra Malbrich

Gräfenberg, Freitag, 19. Februar 2016

Hubschrauber sind über die Grundstücke geflogen und haben gemessen. Davon gebe es Bilder, informierte Heiko Kracker (BGL) die Aktivitäten am Michelsberg. Bü...
Hier geht es hinauf zum Michelsberg.  Foto: Petra Malbrich


Hubschrauber sind über die Grundstücke geflogen und haben gemessen. Davon gebe es Bilder, informierte Heiko Kracker (BGL) die Aktivitäten am Michelsberg. Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) hat davon am Tag der Stadtratssitzung erfahren, an dem der geplante Standort eines Mobilfunkmasten am Michelsberg abgelehnt werden sollte.
Offizielle Planungen dazu gebe es noch nicht, es handele sich somit noch nicht um ein konkretes Bauvorhaben, wies VG-Geschäftsstellenleiter Stefan Kohlmann hin.


Die Stadt hat andere Pläne

Grundsätzlich zählen Mobilfunkmasten wie landwirtschaftliche Bauvorhaben zu den privilegierten, die im Außenbereich zulässig sind.
Da der Bereich am Michelsberg aber im Flächennutzungsplan als künftige Wohngebietsfläche ausgewiesen ist, könne nicht beurteilt werden, ob das Vorhaben in einem Wohngebiet zulässig sei. Eine 50-Meter- Mastanlage eher nicht, kleinere Sendemasten möglicherweise schon. Angenommen ein großer Sendemast solle dort aufgestellt werden, bestehe eine Konkurrenz zum Vorhaben der Stadt, der Wohngebietsausweisung.
Der nächste Schritt wäre, auf diese rechtlichen Rahmenbedingungen und auf Alternativen hinzuweisen; dies würde bedeuten, das Gemeindegebiet auf mögliche Standorte zu untersuchen. Da es aber eine "Positiv-Planung" sein müsse, würde ein Experte beauftragt werden müssen. Der kostet Geld und die Stadt sei nicht in der Lage, solche Leistungen selbst zu erbringen. Andernfalls könne auch der Betreiber Alternativvorschläge nennen. Matthias Striebich (Grüne) würde gern einen Planer ins Boot holen, um so einen Masten in bereits bestehender Bebauung vermeiden zu können.
Doch Kracker will kein Geld ausgeben, das einem privaten Betreiber zugutekäme. Dass die Mobilfunkversorgung dort geplant werde, wo Smartphones und Handys sind, warf Werner Wolf (FW) ein. "Es ist die Realität, dass wir an geeigneter Stelle nichts dagegen tun können", sagte Wolf und plädierte dafür, Kohlmanns Vorschlag zuzustimmen. Der geplante Standort am Michelsberg wird zunächst abgelehnt, und die Betreiber werden aufgefordert, Alternativvorschläge zu nennen.