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Stadt soll attraktiver werden


Autor: Gerda Völk

Bad Staffelstein, Sonntag, 06. März 2016

In einer Bürgerinformationsveranstaltung im Foyer der Adam-Riese-Halle wurde über Sanieungsbedarf und Gestaltungsmöglichkeiten im Stadtkern diskutiert.
Für die Nutzung des einstigen Brauereigasthofs "Zum schwarzen Bären" gab es viele Vorschläge. Foto: Matthias Einwag


Helfen sie mit, dass wir auch weiterhin eine aufstrebende und wunderschöne Kommune bleiben". Den Wunsch von Bürgermeister Jürgen Kohmann haben Bad Staffelsteins Bürger, Geschäftsleute und Interessierte schon dadurch erfüllt, dass viele am Samstagnachmittag die Bürgerinformationsveranstaltung im Foyer der Adam-Riese-Halle besucht haben.
Der Stadtrat hatte vor einiger Zeit die Fortschreibung der vorbereitenden Untersuchungen zur städtebaulichen Sanierung der Altstadt sowie die Durchführung vorbereitender Untersuchungen für ein mögliches Sanierungsgebiet Bahnhofstraße - Gründerzeitviertel beschlossen. Darin enthalten sind auch das von der Stadt erworbene Bahnhofsgebäude und das "Bären-Anwesen". Über ein Auswahlverfahren hatte sich der Stadtrat für das Architekturbüro Plan & Werk aus Bamberg entschieden.
Erste Ergebnisse stellte Stadtplaner Franz Ullrich vor. Wie Ulrich betonte, solle der Bürger von Anfang an mit in den Prozess mit eingebunden werden, dessen Wünsche und Anregungen Gehör finden.


Wertvolles Erbe

Vorbereitende Untersuchungen werden durchgeführt, um städtebauliche Missstände wie Leerstände oder Nutzungskonflikte zu identifizieren und zu beschreiben, erläuterte Ulrich. Als "großes und wertvolles Erbe" wertete der Stadtplaner Bad Staffelsteins Altstadt, die sich im Wesentlichen auch heute noch so wie auf einer historischen Karte aus dem Jahr 1850 präsentiere. Im Gegensatz zu anderen Städten besitze die Badstadt im Altstadtbereich noch viele Geschäfte und Betriebe.
Gut entwickelt habe sich der Raum zwischen der Altstadt und den Bahnhof, der hinter der Bahnlinie in den aufstrebenden Kurbereich mündet. Entwicklungspotential sah der Stadtplaner in der Bahnhofstraße und in der Anbindung des Kurbereichs an die Innenstadt. "Wer als Fremder im Kurbereich ankommt, nimmt die wunderschöne Altstadt nicht wahr", erklärte Ulrich.
Falls der Thermenbesucher dann doch die Innenstadt besuchen will, stellt sich für ihn die Frage welche der beiden Unterführung er nehmen soll und wohin ihn diese bringen. Deshalb müsse es bei einer Stadtentwicklung auch um die optische Anbindung zwischen Altstadt und Kurgebiet gehen.
Als städtebauliche Missstände wertete der Stadtplaner Leerstände und sanierungsbedürftige Gebäude. Aufwertungsbedarf bestehe auch bei privaten Freiräumen.


Rege Diskussion

Im Anschluss konnten die Bürger im Rahmen von Arbeitsgruppen ihre Vorschläge und Ideen einbringen. Ein Angebot, von dem rege Gebrauch gemacht wurde. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Michael Eccard und Katharina Hofmann befasste sich mit der Altstadt, Franz Ulrich und Eva Trebin widmeten sich der Bahnhofstraße. Ein durchaus kontrovers diskutiertes Thema betraf die Parkplätze in der Innenstadt.


Kontroverses Thema

Während die einen den Bereich um das historische Rathaus am liebsten Parkplatzfrei hätten, fürchteten Einzelhändler weitere Einbußen bis hin zur Geschäftsaufgabe.
Reichlich Ideen gab es auch für das "Bären-Anwesen". Diese reichten von der Unterbringung der Tourist-Info über ein Brauereimuseum bis zum Kulturtreffpunkt und der Möglichkeit von kleinen Geschäften zur Vermarktung regionaler Produkte.
Einige Bürger konnten sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude ein Café vorstellen, andere eine Außenstelle der Tourist-Info. Repräsentative Bilder in der Obermain Therme könnten Lust auf den Besuch der Altstadt machen. Auf jeden Fall sollten Hinweisschilder oder Infotafeln den Weg in die Altstadt aufzeigen.


Fehlender Bezug

In der Arbeitsgruppe Bahnhofstraße wurde der fehlende Bezug von der Therme zur Altstadt als ein sehr großes Manko gesehen. Angeregt wurden außerdem eine Gestaltung der Lärmschutzwand und eine Beleuchtung des Bahnhofsvorplatzes.
Damit mehr Thermengäste in die Innenstadt kommen, sollten entsprechende Busparkplätze in der Altstadt ausgewiesen werden.