Druckartikel: Stadt Baiersdorf muss wohl ihre Grundschule erweitern

Stadt Baiersdorf muss wohl ihre Grundschule erweitern


Autor: Pauline Lindner

Baiersdorf, Sonntag, 22. November 2015

von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner Baiersdorf — Im kommenden Schuljahr werden es fast 30 Schüler mehr sein, die die Baiersdorfer Grundschule besuchen. Rund 50 Prozent von ih...


von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner

Baiersdorf — Im kommenden Schuljahr werden es fast 30 Schüler mehr sein, die die Baiersdorfer Grundschule besuchen. Rund 50 Prozent von ihnen besuchen die Mittagsbetreuung, Tendenz steigend. Damit sind die vorhandenen Räume mehr als gut ausgelastet.
Schulleiterin Sabine Bartsch geht davon aus, dass es in fünf Jahren über 200 sein werden. Aus den heute vier Mittagsbe-treuungsgruppen werden dann acht werden. An Schülern insgesamt erwartet sie für die nächsten Jahre immer mehr als 260 und auch dementsprechend viele Klassen. Die Stadt wird deshalb nicht umhinkommen, die Schule zu erweitern. Das hatte Bürgermeister Andres Galster (CSU) schon in der vergangenen Sitzung des Stadtrats angekündigt. Neu im Gespräch ist aber, dass das Betreuungssystem umgestellt werden könnte. Denn die Staatsregierung überträgt die Modellversuche einer offenen Ganztagsschule in die Fläche.


Lernen unter Anleitung

Die Schulleiterin stellte das neue Konzept der bisherigen Lösung "vormittags Schule, nachmittags entgeltliche Betreuung" gegenüber. Wesentlicher Unterschied sei die Kostenfreiheit. Allerdings steht dem eine Anmeldung für das ganze Schuljahr gegenüber.
Niemand brauche aber jeden Tag das Angebot anzunehmen. Die "Stundenbuchung" läuft nach etwa dem Modus wie bisher ab. Auf der pädagogischen Seite sind ebenfalls Unterschiede vorhanden. Die pädagogische Verantwortung liegt in den Händen der Schule. Ganz fest zum Konzept gehört die Hausaufgabenzeit von einer guten Stunde Dauer. Sie dient zum Erledigen unter Anleitung, aber auch der besonderen Förderung des Schülers.
Darum herum gruppieren sich Kultur-, Kreativ- und Sportangebote wie bisher. Das Ende des betreuten Nachmittags ist um 16 Uhr. Bartsch wird dieses Modell in den nächsten Tagen auch den Grundschuleltern vorstellen und ihre Meinung darüber einholen.
Die Meinungen im Stadtrat über dieses Schulmodell waren geteilt. Norbert Siewertsen (FW) stellte die Einschränkung der elterlichen Erziehungszeit heraus. Jürgen Ries (SPD) sah es als den "richtigen Weg zur Integration". Hingegen fürchtet Erika Baier (CSU), dass Baiersdorf das finanziell nicht stemmen könne. Denn die Kommunen erhalten anstelle der Elternbeiträge vom Staat pro Betreuungsgruppe einen Betrag von voraussichtlich gut 20 000 Euro pro Jahr.


Verwaltung prüft die Kosten

Christine Lepper (CSU) brachte die Grundsatzdiskussion auf den Kernpunkt zurück: "Egal, für welche Version wir uns entscheiden, es müssen vorab das Raumproblem und die Baukosten geklärt werden."
Gegen die Stimme von Erika Baier beauftragte der Rat die Verwaltung, zu prüfen, ob überhaupt der Platz auf dem Schulgelände für die nötigen Anbauten ausreiche und wie hoch die Kosten eines Anbaus wären.