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St. Josef wächst Richtung Osten


Autor: Josef Hofbauer

Heroldsbach, Donnerstag, 21. Februar 2019

Architekt Stefan Schröder vom Ingenieurbüro Paptistella stellt dem Gemeinderat zwei Entwürfe für die Erweiterung des Kindergartens St. Josef vor. Das Gremium will eine "Komplettlösung".
Der Kindergarten St. Josef in Heroldsbach muss um zwei Kindergartengruppen erweitert werden.


JOsef Hofbauer Der Kindergarten St. Josef in Heroldsbach platzt aus allen Nähten. Eine Erweiterung ist dringend notwendig. Stefan Paptistella, Chef des gleichnamigen Ingenieurbüros und sein Mitarbeiter Schröder präsentierten dem Gemeinderat zwei Varianten für eine Erweiterung des Kindergartens um zwei Gruppen plus Nebenräume. Ausgewählt wurde das Büro, weil die Kommune bereits sehr gute Erfahrungen mit dem Hirschaider Unternehmen gemacht hätten, informierte Bürgermeister Edagr Büttner (SPD).

Eine Erweiterung im Norden des Bestandsgebäudes sei auf Grund der topographischen Lage schwierig, befand Planer Stefan Schröder. Um einen barrierefreien Bau hinzubekommen, müsste noch einmal eine Höhendifferenz von einem viertel, bis zu einem halben Geschoss ausgeglichen werden.

Mit Küche und Elternraum

Stattdessen plädierte der Architekt für einen Anbau im östlichen Bereich des Kindergartens. In dem entstehenden Querriegel vor dem Bestandsgebäude werden links und rechts je ein Gruppenraum und ein Ruheraum für die Kleinen der Kinderkrippe untergebracht. Davor werden links und rechts die Garderoben angeordnet. Zwischen den beiden Gruppenräumen mit separaten WCs entstehen die neue Küche und ein Elternzimmer, ein Wunsch der Kindergarten-Fachaufsicht. Gleich gegenüber der Küche, getrennt durch einen kleinen Flur soll neben dem bestehenden Mehrzweckraum ein neuer Speiseraum entstehen, der groß genug ist, damit alle Kinder gemeinsam essen können. Der bisherige Essraum wird auf Wunsch der Kindergartenleitung in Zukunft als Lagerraum genutzt. Durch die geschickte Anordnung entsteht zwischen dem neuen Speisesaal und dem Bestandsgebäude ein kleiner lichtdurchfluteter Innenhof. Die Kosten für diese Variante liegen bei 1,65 Millionen Euro.

Sparversion

Vorschlag zwei verzichtet auf das Elternzimmer, verkleinert die Küche, die dafür breiter wird und ordnet die WCs für die beiden neu entstehenden Gruppen so an, dass die Kinder beider Gruppen sie gemeinsam nutzen können. Damit, so Stefan Schröder, würden aber alle gesetzlichen Vorlagen erfüllt. Die Kosten dieser "Sparversion" liegen bei 1,44 Millionen, also 200 000 Euro günstiger. Von der Gesamtfläche her sei liege die kleinere Variante um rund 50 Quadratmeter unter der 260 Quadratmeter großen Variante eins, informierte Schröder auf Nachfrage von Elfriede Sesser (SPD).

Ob dies bereits die Endkosten seien, könne er nicht versprechen, so Schröder. Die Heizung des Kindergartens sei nämlich bereits 30 Jahre alt und es sei noch nicht abgeklärt, ob sie den Anbau mit versorgen kann. Hier habe der Fachplaner das letzte Wort.

Peter Münch (FW Oesdorf) verwies darauf, dass ein vergrößerter Kindergarten auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und mehr Parkplätze zur Folge habe. Die könnten ohne großen Aufwand im Norden des Kindergartens realisiert werden, fand Planer Schröder. Mit auf die Wunschliste bekam der Planer von Münch eine Zisterne, um den Trinkwasserverbrauch zu minimieren und eine Photovoltaikanlage auf dem begrünten Flachdach. Dabei müsse aber der Eigenverbrauch im Vordergrund stehen.

An Sonne und Regen denken

Benedikt Graf von Bentzel (CSU) mahnte einen entsprechenden Sonnenschutz für die Gruppenräume an und Jürgen Schleicher (JB) gab zu bedenken, dass der Neubau vor Starkregen-Ereignissen geschützt werden müsse. Auch der Außenbereich müsse großzügig dimensioniert sein und entsprechend ausgebaut werden. Und Jasmin Frank (Frauenforum) versicherte sich, dass die Arbeiten bei laufendem Betrieb realisiert werden können.

Im Sinne einer zukunftsweisenden Planung sprachen sich die Mitglieder des Gemeinderates einstimmig für die große Lösung aus. Dies sei auch der Wunsch der Kindergartenleitung.

Gelinge es, bis Ende August den fertigen Plan zur Genehmigung bei der Regierung von Oberfranken einzureichen, stehe eine Förderung von 75 bis 80 Prozent der Kosten in Aussicht, informierte Stefan Schröder. Würden die Arbeiten im nächsten Winter ausgeschrieben, könne im Frühjahr 2020 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Bei anderthalb Jahren Bauzeit könne der erweiterte Kindergarten noch 2021 in Betrieb gehen.