St. Florian konnte Brände nicht verhindern
Autor: Bruno Preissinger
Marktschorgast, Dienstag, 04. Sept. 2018
In den vergangenen Jahrhunderten wüteten verheerende Brände in Marktschorgast. Steintafeln sind Zeugen der Vergangenheit. Sie erinnern an Feuersbrünste, die ganze Häuserzeilen zerstört haben, obwohl S...
In den vergangenen Jahrhunderten wüteten verheerende Brände in Marktschorgast. Steintafeln sind Zeugen der Vergangenheit. Sie erinnern an Feuersbrünste, die ganze Häuserzeilen zerstört haben, obwohl St. Florian, eine lebensgroße Sandsteinfigur auf dem Brunnen am unteren Markt, seit 333 Jahren über den Ort "wacht".
Kommt man vom oberen Markt, so sind linker Hand über einem Hauseingang, dem Rundbogen einer ehemaligen Hofeinfahrt, die Initialen LF (für Leonhard Feulner) und die Jahreszahl 1838 in die Steintafel gemeißelt. Außerdem ziert das vor 180 Jahren aus Sandstein gebaute Haus mit der Doppelnummer 18 und 20 ein Fenster mit giebelförmiger Überdachung.
Gegenüber auf der rechten Seite trägt der Sturz über der Haustür des Wohnhauses Marktplatz 7 die Buchstaben F. G. für Franz Gareis sowie die Jahreszahl 1842. Auf einer darüber eingemauerten Steinplatte ist folgender Spruch zu lesen: "Wer Gott vertrauth Hat wohl gebauth 1691".
Wie einer Schrift aus dem Jahr 1959 zu entnehmen ist, soll im Hussitenkrieg 1430 der Ort vollkommen "zusammengebrannt" sein. Im 16. Jahrhundert, im Mordbrennerfeldzug des Markgrafen Albrecht Alcibiades, wurde Marktschorgast von den drei Toren aus mit Feuer zerstört. Der Ort sank zum großen Teil in Schutt und Asche.
Maßloses Elend und Vernichtung brachte auch der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648). Im 19. Jahrhundert wüteten schwere Brände. 1824 sollen einem Feuer 24 Häuser zum Opfer gefallen sein. 1838 brannten sieben Gebäude der unteren Marktseite ab. Sie wurden im gleichen Jahr wieder aufgebaut.
Lodernde Flammen
Zwei Jahre später , wütete erneut ein Brand.In den lodernden Flammen sollen 30 Wohnhäuser mit den dazugehörigen Nebengebäuden in Schutt und Asche versunken sein, darunter auch das Rathaus, das Rentamtsgebäude und das zweite Schulhaus.
Beim Wiederaufbau des Ortes wurden die Häuser aus Stein gebaut, mit Schiefer und Ziegeln gedeckt, die alten und stark beschädigten Mauern und Tore eingerissen und das Steinmaterial zum Bau fester Häuser benutzt. Vor dem Brand sollen alle