Druckartikel: Spiel, Spaß und Talentförderung

Spiel, Spaß und Talentförderung


Autor: Dominic Buckreus

Coburg, Freitag, 22. Januar 2016

Der HSC 2000 Coburg und die Melchior-Franck-Schule schließen sich zusammen, um den Sport für Kinder wieder mehr in den Fokus zu rücken. Dabei stehen gleich mehrere Ziele im Vordergrund.
Mit Lukas Wucherpfennig (hinten, Mitte) vom HSC üben die Schüler ihre Treffsicherheit.  Foto: Dominic Buckreus


Dominic Buckreus

Coburg — Wenn man durch die Eingangshalle der Melchior-Franck-Schule in Coburg geht, hört man aus der Ferne bereits den großen Trubel aus der Turnhalle. Das mag an den meisten Tagen normal sein, dieses Mal hat es einen besonderen Anlass: Der Coburger Handballverein HSC 2000 ist nämlich zu Gast und stellt seine neueste Kooperation mit der Schule vor.
Zweimal pro Woche kommt der HSC vorbei, einmal am Dienstagvormittag und einmal am Mittwochnachmittag, um mit den Schülern zu trainieren. Die Zusammenarbeit, die schon sein einigen Jahren besteht, findet im Rahmen des Projekts "Sport nach 1" statt. Das seit 1991 bestehende und bayernweite Programm soll den Sportunterricht ergänzen und die Schüler mit den Vereinen in Kontakt kommen lassen.


Kinder wieder in Vereine bringen

Für den HSC 2000 gibt es laut Manager Wolfgang Heyder dabei drei Ziele: Hauptsächlich will man die Sportart in der breiten Masse bekannter machen und sich dabei in der Gesellschaft engagieren. Ein möglicher Nebeneffekt sei natürlich die Chance, neue Talente zu entdecken und zu fördern, so Heyder. Am besten wäre es dann, wenn die Schüler sich auch in die Vereine der Region integrieren würden.
Anders als in den Jahren zuvor sind die Aktivitäten der 2. Klasse diesmal geteilt. Während sich die eine Hälfte in der Turnhalle austobt, lernt die andere Wichtiges über eine gesunde Ernährung. Danach wird getauscht.
"Beim Sport verfolgen wir die klassischen Ziele wie Regeln beachten, Spaß am Spielen und die Förderung von Talenten", erklärt Schulleiterin Susanne Thaler. Beim Thema "Essen", dem Leitgedanken im aktuellen Schuljahr, gehe es mehr um die Alltagskompetenz.


Handballtalent betreut die Schüler

Im sportlichen Bereich werden die Kinder von Lukas Wucherpfennig betreut. Der 18-Jährige aus der Nähe von Kiel kam erst zu dieser Saison vom THW Kiel nach Coburg. Vier solcher Sportarbeitsgemeinschaften betreut er pro Woche. "Sie sollen ihm eine gewisse Orientierung bieten", erklärt Heyder. Die Schüler scheinen ihn jedenfalls bereits ins Herz geschlossen zu haben. Mit viel Geduld und Hingabe erklärt er ihnen die Spiele und unterstützt sie bei den Übungen. "Koordination, Bewegung und die Ballgewöhnung werden stark im spielerischen Bereich gelehrt", erläutert Heyder das Konzept. "Das erlernen der Sportart an sich ist dabei erstmal nicht so wichtig." Generell geht es dem Verein in erster Linie darum, den Sport als Ganzes wieder in den Vordergrund zu rücken. "Insgesamt kommt der Sportunterricht an den Schulen zu kurz. Es ist wichtig für die Schüler, sich zu bewegen und nicht nur am PC zu sitzen", kritisiert der Manager.
Für die Kinder soll es daher ein Zusatzangebot sein, das auch in Wettbewerben mit anderen Partnerschulen enden kann. Bei den bisherigen Turnieren hat Heyder dabei schon ein paar "interessante Typen" entdeckt. Dass solche Projekte durchaus erfolgreich sein können, weiß er aus seiner Zeit im Basketball. Dort gibt es schon länger solche Zusammenschlüsse, die sich bis heute massiv bemerkbar gemacht hätten.