SPD-Schlitzohr: Rudi Hofmann erklärt, wie er in Thurnau Politik gemacht hat
Autor: Katharina Müller-Sanke
Limmersdorf, Montag, 27. Juni 2016
Katharina Müller-Sanke Viele Mitglieder, Wegbegleiter und Ehrengäste kamen zur Feierstunde der Thurnauer SPD: Sie wollten dabei sein, wenn Altbürgermeister ...
Katharina Müller-Sanke
Viele Mitglieder, Wegbegleiter und Ehrengäste kamen zur Feierstunde der Thurnauer SPD: Sie wollten dabei sein, wenn Altbürgermeister und sozialdemokratisches Urgestein Rudi Hofmann für 60-jährige Parteimitgliedschaft ausgezeichnet wird.
Rudi Hofmann hatte natürlich, wie es so seine Art ist, die eine oder andere lustige Geschichte aus seinem politischen Leben auf Lager. Manchmal sei er ein richtiges Schlitzohr gewesen, gibt er selbst zu und berichtet davon, dass er - trotz fehlender Genehmigung - selbst mit der Maurerkelle losgezogen ist und begonnen hat, den Limmersdorfer Kindergarten zu bauen. Beim Bau des Thurnauer Seniorenheimes habe er ebenfalls unkonventionell eingreifen müssen.
Die Sträucher auf dem Magerrasen neben dem damaligen Rohbau seien auf seine Weisung über Nacht abgeholzt worden - nicht ganz legal, aber die einzige Möglichkeit, die Straße zeitnah zu bauen und das Seniorenheim bald einweihen zu können.
Fast nie zu Hause
Dass seine zahlreichen Ämter und Aufgaben auch an seiner Familie nicht unbemerkt vorübergegangen seien, rechnete Hofmann vor: "1995 war ich - abgesehen von ein paar Tagen Urlaub - nur an neun Abenden im Jahr zu Hause". Zu seiner Bürgermeisterzeit sei er zusätzlich zu den politischen Ämtern in 37 Vereinen aktiv gewesen.SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsvizepräsidentin Inge Aures lobte Hofmanns zupackendes Engagement und seine erfrischend-ehrliche Art. Sie habe ihn als konsequenten und schelmischen Kollegen kennengelernt. Nicht nur das Thurnauer Altenheim, sondern auch viele weitere Erfolge seien ihm zu verdanken, sagte Aures, die auch Hofmanns Ehefrau Helga für ihr Verständnis dankte.
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Günter Schölzky zählte auf, welche Aufgaben Hofmann übernommen hatte: neun Jahre Bürgermeister von Limmersdorf, ehe der Ort 1979 nach Thurnau eingemeindet wurde; bis 1990 Gemeinderat, bevor er in den folgenden zwölf Jahren Bürgermeister war; danach wieder Gemeinderat. 36 Jahre lang habe er die Interessen Thurnaus im Kreistag vertreten, sei in zahlreichen Aufsichtsräten, Vorständen, Verbänden und Ausschüssen aktiv gewesen. Bei diesen Verdiensten seien zahlreiche Ehrungen nicht ausgeblieben: Goldene Bürgermedaille und Ehrenbürger des Marktes Thurnau, Bayerns kommunale Verdienstmedaille in Silber und Ehrenvorsitzender der Thurnauer SPD. "Du hast Thurnau und den SPD-Ortsverein geprägt", stellte Schölzky fest.