SPD Buch am Forst: Es bleibt die Erinnerung an die Walther-Linde
Autor: Andreas Welz
Buch am Forst, Mittwoch, 06. Juni 2018
Den SPD-Ortsverein Buch am Forst gibt es nicht mehr. Einwohner jeder politischen Coleur bedauern die Auflösung eines politischen Traditionsvereins, der über ein knappes Jahrhundert das Geschehen in de...
Den SPD-Ortsverein Buch am Forst gibt es nicht mehr. Einwohner jeder politischen Coleur bedauern die Auflösung eines politischen Traditionsvereins, der über ein knappes Jahrhundert das Geschehen in der damaligen selbstständigen Gemeinde mitgeprägt hat.
Schramms Tod schwerer Verlust
Auch nach der Eingemeindung nach Lichtenfels am 1. Januar 1978 spielte die SPD unter ihrem damaligen Vorsitzenden Alfred Schramm eine wichtige Rolle in der Forstgemeinde. Mit den Stadträten Schramm und Hannelore Knorr war die SPD Buch im Stadtparlament vertreten. Alfred Schramm verstarb einen Tag nach seinem 80. Geburtstag im November vergangenen Jahres. Ein neuer Vorsitzender konnte nicht gefunden werden.Anfang 2018 leitete der SPD-Unterbezirk mit seinem Vorsitzenden Simon Moritz die Auflösung ein. Die Mitglieder wurden zunächst informiert und der Versuch unternommen, doch noch einen Vorsitzenden zu finden. Den verbliebenen acht Mitgliedern wurde freigestellt, entweder in den Ortsverein Schney oder den Ortsverein Lichtenfels zu wechseln. Die in Buch lebenden Mitglieder zogen es vor, nach Schney zu gehen, die Lichtenfelser wechselten in den dortigen SPD-Verein. Das Vermögen des Vereins wurde in beiden Vereinen aufgeteilt.
Auch SPD-Kreisvorsitzender Sebastian Müller bedauert die Auflösung des Bucher Vereins. "Buch ist für uns ein wichtiger Stadtteil. Mit Hannelore Knorr und Alfred Schramm war Buch im Stadtrat gut vertreten", sagte er unserer Zeitung. Es sei heute sehr schwer, kleinteilige Strukturen zu erhalten, begründete er die Auflösung des Bucher Vereins. Früher war in Buch immer etwas los, sagen die älteren Einwohner in Buch. Die Landtagsfahrten nach München, die von der SPD organisiert wurden, haben sie noch gut in Erinnerung. Auch die kleineren Streitigkeiten der beiden politischen Vereine waren Anlass zur Heiterkeit. Beide zählten nach der Eingemeindung rund 20 Mitglieder, beide warben um Anhänger: Schramm für die SPD und Angermüller für die CSU. Auch im Vereinsleben spielte die Politik eine Rolle. Der Vorsitzende des Sportvereins war zeitweise ein Schwarzer, während der Leiter der damals großen Wanderabteilung immer ein Roter war. Meinungsverschiedenheiten wurden öffentlich ausfochten.