Spannende Nacht mit Fledermäusen
Autor: Heike Schülein
Fischbach, Sonntag, 26. August 2018
Höhepunkt eines jeden Jugendgruppenjahres ist für "Fischbachs frecha Früchtla" ihr Sommerfest, das - passend zum Jahresmotto "Streuobst-Vielfalt - Beiß rein!" - auf der Streuobstwiese an der Vereinshü...
Höhepunkt eines jeden Jugendgruppenjahres ist für "Fischbachs frecha Früchtla" ihr Sommerfest, das - passend zum Jahresmotto "Streuobst-Vielfalt - Beiß rein!" - auf der Streuobstwiese an der Vereinshütte des OGV Fischbach stattfand. Dabei wurde nicht nur gespielt, gegessen und zusammengesessen, sondern es gab sogar die Nachtveranstaltung "Fledermäuse - Kobolde der Nacht".
Hierfür hatte man Christine Neubauer von der ökologischen Bildungsstätte Oberfranken eingeladen. Zuvor hatten die Kinder einiges über die flatternden Gesellen erfahren, deren Image Dracula tüchtig ruiniert hat. "Nicht wenige Menschen haben dann auch Angst vor Fledertieren, denen so einiges nachgesagt wird: Sie seien mit dem Teufel verwandt, würden sich in Frauenhaare einwickeln und schlafenden Menschen das Blut aussaugen", bedauerte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Fischbach, Matthias Fischer. Daher kämen sie leider mehr schlecht als recht weg - und das, obwohl das Markenzeichen eines ziemlich bekannten Superhelden ein Fledermaus-Kostüm sei: Batman! "Zumindest ist das Fledertier in China ein Glücksbringer und die Mayas verehrten es als Gottheit".
Obwohl Fledermäuse fliegen können, haben sie mit dem Menschen mehr gemeinsam als mit Vögeln; sind sie doch Säugetiere - und zwar die einzigen, die aktiv fliegen können, also mit eigener Muskelkraft.
Die meisten Arten von Fledermäusen fressen Insekten. Die Vampir-Fledermäuse trinken Blut von Tieren. Die kleinste heimische Fledermaus - die "Zwergfledermaus" - stellt Mücken und kleineren Nachtfaltern nach, die größte - das "Große Mausohr" - großen Laufkäfern oder sogar Maikäfern.
Immer weniger Quartiere
In Europa sind alle Fledermausarten gefährdet und deshalb streng geschützt. Sie haben nur ein Jungtier im Jahr und können sich daher schlecht fortpflanzen. Zudem gibt es immer weniger geeignete Dachböden als Nachtquartier. Ihre natürlichen Feinde sind Katzen, aber auch verschiedene Greifvögel. "Ihr größtes Problem ist, dass wegen der modernen Landwirtschaft immer weniger Insekten bei uns leben. Alte Bäume mit Baumhöhlen werden umgesägt; Löcher und Spalten an Gebäuden zugemacht", zeigte sich Fischer besorgt.
Fledermaus-Freunde hängen deshalb Kästen auf für diese friedlichen und nützlichen Tiere. Sie sind nachts wach und schlafen am Tag kopfüber in Bäumen, Höhlen oder auf Dachböden. Bei der Jagd hilft ihnen ein bestimmtes Organ im Kopf. Damit können sie Schallwellen hören. Sie schreien; der Schrei prallt gegen eine Wand oder einfliegendes Insekt und dann empfangen sie das Echo - also die zurückgeworfenen Schallwellen. So finden sie auch im Dunkeln ihren Weg und die Beute.