Spannende Exkursion in die Ortsgeschichte
Autor: Klaus Klaschka
Untersteinach, Mittwoch, 11. August 2021
Dank der Umgehungsstraße ist Untersteinach jetzt vom Trubel des Durchgangsverkehrs befreit. Irgendwann wird sich vielleicht wieder ein Dorfleben wie in der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickeln, als e...
Dank der Umgehungsstraße ist Untersteinach jetzt vom Trubel des Durchgangsverkehrs befreit. Irgendwann wird sich vielleicht wieder ein Dorfleben wie in der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickeln, als es noch Bauernhöfe, zwei eigenständige Bäckereien und Metzgereien, mehrere Einzelhandelsgeschäfte, zwei Brauereien mit Ausschank und bis zu zehn Wirtshäuser gab.
Die vielen Gasthäuser zeugten davon, dass Untersteinach einst ein Knotenpunkt wichtiger Altstraßen war, die vom Obermainland in den Frankenwald und den Thüringer Wald führten. Die Geschichte des Ortes Nydernsteinach ist bereits gesammelt und niedergeschrieben. Bernhard Herrmann hat sie in letzter Zeit "mundgerecht" zusammengefasst und unlängst eine erste Führung durch die Historie des Orts veranstaltet, die sich zunächst auf das augenfällige alte Zentrum um die evangelische Kirche beschränkte.
Die Ansiedlung Nydernsteinach ist zwar 1281 erstmals urkundlich erwähnt. Existiert hat sie allerdings bereits viel früher. Älteste Belege gibt es aus der Karolingerzeit (750 bis 1000), die 1953 am Eichberg ausgegraben wurden.
Die Kirche ist dem nordenglischen Sankt Oswald gewidmet. Ein bedeutendes Ereignis war der erste Dorfbrand am 10. August 1706 mit vier Toten, nach dem nur noch zwei Häuser stehen blieben. Zwei Buben hatten damals mit einer Schlüsselbüchse in einer Scheune hantiert. Der Tag des Feuers ist in Untersteinach ein Gedenktag, ab diesem Jahr wird der Gottesdienst dazu allerdings erst am Sonntag nach dem 10. August stattfinden. Ein zweiter Dorfbrand ereignete sich 1932.
Weitere Führungen sind als historische Dorfspaziergänge geplant. Dann werden auch die Schulgeschichte und die Siedlung am Bühl berührt. klk