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Spange im Ziegelwinkel kommt nicht


Autor: Marco Meißner

Kronach, Dienstag, 04. April 2017

Der Kronacher Stadtrat musste sich zum wiederholten Mal mit zwei baulichen Überlegungen befassen, die bei Anwohnern und im Gremium für Diskussionsstoff sorg...
An dieser Stelle hätten sich zahlreiche Anwohner des Ziegelwinkels - jedoch nicht alle - eine Querspange gewünscht. Der Stadtrat lehnte diesen Vorschlag mehrheitlich ab. Foto: Marco Meißner


Der Kronacher Stadtrat musste sich zum wiederholten Mal mit zwei baulichen Überlegungen befassen, die bei Anwohnern und im Gremium für Diskussionsstoff sorgten. Als ein "sehr emotionales Thema" und verständlichen Wunsch erachtete Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) das Anliegen mehrerer Dutzend Bewohner des Ziegelwinkels, eine Straßen-Querspange zur Verkehrsberuhigung zu schaffen. Er hielt diesen Wunsch unter objektiven Gesichtspunkten jedoch für nicht realisierbar.
Hauptamtsleiter Stefan Wicklein untermauerte diese Ansicht mit einem Blick auf rechtliche Grundlagen und die Ergebnisse einer Verkehrszählung. Innerhalb von 14 Stunden seien an den Messstellen zwischen 235 und 481 Fahrzeuge (ein- und ausfahrend) festgestellt worden. Damit erreiche man maximal etwa ein Viertel der Belastung, die für solche Straßen vorgesehen sei.
Jonas Geissler (CSU) schlug alternativ zur Spange eine Verbesserung der Fußweg- und Straßenausbausituation im Ziegelwinkel vor. Beiergrößlein pflichtete Geissler bei, dass auch ihm eine Straßensanierung am Herzen liege. Ralf Völkl (SPD) ergänzte, dass es keine Lösung geben werde, die alle zufriedenstellen könne. Allerdings müsse man auch sehen, dass im betroffenen Bereich die Grenzen der Bebauung inzwischen erreicht seien, die Belastung also nicht weiter steigen dürfte.
Gegen die Stimmen von Hans-Georg Simon (FW), Klaus Simon (SPD) und Heinz Hausmann (CSU) wurde der Bau einer Straßenspange abgelehnt.


Baugebiet in Vogtendorf

Zugestimmt wurde hingegen dem aktualisierten Bebauungsplan "Alte Heeresstraße/Sandäcker" in Vogtendorf. Einige Anregungen von Ortssprecherin Claudia Wellach wurden noch eingearbeitet, weil die Anwohner Bedenken hatten, es könnte eine nicht dorfgerechte Bebauung entstehen.
Wie Stadtplaner Daniel Gerber erläuterte, wurde ein vorgesehenes Grundstück aufgelöst. Nun gibt es noch 19 Grundstücke mit Größen zwischen 533 und 950 Quadratmetern. Festgelegt ist in der Planung, dass neben der eingeschossigen auch zweigeschossige Bauweise zulässig ist, so lange die vorgesehene Bauhöhe eingehalten wird. Zudem sollen maximal Zweifamilienhäuser entstehen. Beim Bau müssen jeweils zwei Stellplätze vorgesehen werden, wie Gerber auf Anfrage von Wellach unterstrich. Gegen die Stimmen von Hans-Georg Simon und Wolfgang Hümmer (CSU) fand diese Planung die Zustimmung des Gremiums. mrm