Druckartikel: Sorge wegen der medizinischen Versorgung

Sorge wegen der medizinischen Versorgung


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Untersteinbach, Samstag, 31. März 2018

Gemeindliche und örtliche Themen standen im Blickpunkt der Bürgerversammlung in der Gaststätte Michel in Untersteinbach. Bürgermeister Matthias Bäuerlein (F...


Gemeindliche und örtliche Themen standen im Blickpunkt der Bürgerversammlung in der Gaststätte Michel in Untersteinbach. Bürgermeister Matthias Bäuerlein (FW) gab vor etwa 40 Teilnehmern einen Überblick über die Situation der Gemeinde, wie er es schon in anderen Bürgerversammlungen in Rauhenebrach getan hatte.
Wolfgang Schuck fragte an, wie es sich mit der in Untersteinbach geplanten Firma verhalte, die eine Abfüllanlage betreiben wolle und dafür Wasser aus der gemeindlichen Versorgung benötige. Er gab zu bedenken, dass das Wasser dafür unter Umständen nicht ausreiche und die privaten Haushalte in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Bürgermeister Bäuerlein erwiderte darauf, dass die Trinkwasserversorgung der Bürger auf jeden Fall Vorrang habe.
Was mit dem Raiffeisen-Gebäude geschehe, das zurzeit leer stehe, wollte Wolfgang Schuck weiter wissen. Der Bürgermeister erklärte, dass es als Kleiderkammer für die Feuerwehr genutzt werden solle.
Winfried Reinhart sprach die Verbesserung des Tourismus im Steigerwald an. Er vertrat die Meinung, dass der Steigerwald eine Aufwertung erfahren würde, wenn man ihm das Prädikat Weltkulturerbe geben würde. Er vertrat weiterhin die Meinung, dass die Gemeinde Rauhenebrach durch die schon jahrelang andauernde Diskussion und den Konflikt um einen Nationalpark weit herunter gekommen sei und die Bürger darunter litten. Eine Ursache dafür liegt nach seiner Meinung auch in der Gemeinde, weil sie den Verein "Unser Steigerwald" (Gegner des Nationalparks) durch die Postanschrift im Rathaus bevorzugt habe.
Bürgermeister Bäuerlein dementierte diese Behauptung und stellte klar, dass die Postanschrift des Vereins "Unser Steigerwald" schon vor drei Jahren geändert wurde. Die Gemeinde sei kein Handlanger des einen oder des anderen Vereins, betonte er.


Neue Konzeption

Lorenz Schug wollte wissen, wie der derzeitige Stand in der Entwicklung für die ärztliche Versorgung in Rauhenebrach sei. Matthias Bäuerlein antwortete darauf, dass er mit dem Allgemeinarzt Otto Ehrler über dieses Thema gesprochen habe. Es sei wohl jedem klar, dass es eine ärztliche Versorgung wie bisher in Rauhenebrach in Zukunft nicht mehr geben werde. Vielmehr müssten sich die Bürger auf eine sogenannte "Satelliten-Praxis" einstellen. Die Ärzte würden von Medizinischen Versorgungszentren etwa in Burgebrach, Gerolzhofen oder Eltmann gestellt. Als Ursache für die möglicherweise geänderte Konzeption führte der Bürgermeister an, dass junge Ärzte nicht mehr oder nur bedingt bereit seien, auf dem Land zu praktizieren.


Kontroverse um Tagespflege

Holger Höfer fragte, warum der Gemeinderat die Tagespflege für Senioren an der Volksschule in Untersteinbach abgelehnt habe. Bürgermeister Bäuerlein führte dazu aus, dass von Elternseite das Projekt dort nicht gewollt werde, und deshalb habe die Gemeinde von dem Vorhaben Abstand genommen. Er persönlich bedauert diese Entscheidung des Gemeinderates. Das Projekt lasse sich wohl nicht mehr realisieren, meint er.
Gemeinderat Olaf Ernst führte dazu aus, dass er wegen der zu erwartenden hohen Umbaukosten von Anfang an gegen das Projekt "Tagespflege an der Volksschule" gewesen sei. Außerdem habe man kein schlüssiges Konzept dafür gehabt, wie eine Tagespflege funktionieren solle, und man wisse nicht, ob sie von den Senioren hinreichend angenommen werde. heki