Sorge um Spitalkirchen-Inventar
Autor: Andreas Oswald
Forchheim, Freitag, 30. November 2018
Ohne Rücksprache mit der Pfarrei habe die Stadt die religiösen Gegenstände der zum Umbau vorgesehenen Spitalkirche ausgelagert, klagt Pfarrer Martin Emge. Er befürchtet ein "Verschwinden" und fordert Aufklärung vom OB.
Andrreas Oswald Kreuze, Heiligenfiguren und Altargegenstände - was alles wurde ausgelagert? Viel Klärungsbedarf sieht Pfarrer Martin Emge hinsichtlich des geplanten Umbaus des historischen Katharinenspitals, mit seinem Fachwerkhaus und dem angegliederten Kirchlein. Vor allem geht es ihm um Klarheit hinsichtlich des Nutzungskonzeptes und des Finanzierungsplanes. Dies hat Markus Schmidt von der CSU-Fraktion aufgegriffen und in Form eines Antrages im Stadtrat zur Sprache gebracht.
Dem Antrag beigeheftet ist ein vor rund sechs Wochen von Pfarrer Emge verfasster Mahnbrief an Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Darin fordert der Regionaldekan - nach einem Jahr des Wartens auf Informationen - nun endlich klipp und klare Auskünfte über das Nutzungskonzept für die Spitalkirche und den ebenfalls längst überfälligen Finanzierungsplan. Zudem äußert Emge die Sorge, dass die bereits von der Stadt, "ohne Wissen der Pfarrei" ausgelagerten sakralen Gegenstände "verschwunden" sein könnten.
"Wir wollen wissen, ob eine Inventarliste erstellt worden ist?", hatte die Projektgruppe Spitalkirche schon im November vor einem Jahr in einer Sondersitzung gefordert. Doch seitens der Stadt herrscht offenbar bislang Schweigen.
In seinem Mahnbrief an Uwe Kirschstein erinnert Emge den OB daran: "In diesem Monat jährt sich der Briefwechsel mit Herrn Erzbischof Dr. Schick in der Frage der künftigen Nutzung der Spitalkirche Forchheim." Von der Stadtverwaltung sei Emge nur telefonisch über die Umbaupläne und die Förderauflagen informiert worden.
"Schriftliche Unterlagen liegen mir bis heute nicht vor", moniert der Pfarrer. Ihm sei zunächst "zugetragen worden", dass eine Förderung nur möglich wäre, wenn die Spitalkirche profaniert (d. h. verweltlicht) werden würde. Später sei diese Aussage von der Regierung von Oberfranke zurückgenommen worden. "Welche Förderbedingungen sind nun gültig", will Pfarrer Emge nun endlich von OB Kirschstein wissen.
"Uns fehlen bis heute", so Emge, "die Isek-Auflagen, ein Nutzungskonzept, eine solide Kostenschätzung und ein Finanzierungsplan?". Da eine umfassende Information seitens der Stadt noch ausstehe, könne man mit der Erzbischöflichen Finanzkammer über mögliche Zuschüsse noch nicht reden, erklärt Pfarrer Martin in seinem Schreiben.
CSU macht Druck
Die CSU-Fraktion hat die Sorgen der Kirche aufgegriffen. In seinem Stadtrats-Antrag fordert Markus Schmidt die Planerleistungen für das alte Katherinenspital endlich zu beauftragen.