Die Gemeinde muss dieses Jahr besonders sorgsam wirtschaften. Vor allem das Gewerbesteueraufkommen geht enorm zurück.
"Wir sind durch gutes Gewerbesteueraufkommen verwöhnt. Im Haushaltsjahr 2019 müssen wir kleinere Brötchen backen", fasste Bürgermeister Michael Keilich (CSU) die aktuelle Finanzsituation Sonnefelds bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch zusammen. Nur noch 0,75 Millionen Euro fließen in den Gemeindehaushalt ein. Das ist ein Rückgang von 75 Prozent, denn im Vorjahr betrug dieser Wert noch 2,3 Millionen Euro. Die zeitlich versetzte Vorlage des Haushaltsplans 2019 ("Lech: So spät wie nie zuvor") wurde mit der Erarbeitung eines möglichst verlässlichen Zahlenwerks begründet. Er umfasst bei 12 Millionen (minus 11 Prozent) Gesamtvolumen 8,6 Millionen im Verwaltungs- und 3,4 Millionen im Vermögenshaushalt.
Weitgehend konstant (0,64 Millionen Euro) ist der Bereich Grundsteuer A und B. Die Ausgabenseite führen Kreisumlage (2,1 Millionen Euro) und Personalausgaben (2,3 Millionen Euro) an. Zur Vermeidung seit Jahren verpönter Kreditaufnahmen sind zum Haushaltsausgleich stattliche Entnahmen aus Rücklagen (1,8 Millionen Euro) und Vermögenshaushalt (0,8 Millionen Euro) erforderlich. Unter den Baumaßnahmen (1,2 Millionen Euro) ragen die Fortführung des Ausbaus Thüringer/Bieberbacher Straße (0,8 Millionen Euro) und die Grabenverrohrung in Bieberbach (0,1 Millionen Euro) hervor. Während die finanzielle Unterstützung der Ortsvereine beibehalten wird, geht die Ansiedlungsförderung im Haushaltsjahr 2019 leer aus.
Verpflichtungen für den Bereich Eigenbetrieb steigen von 1,7 auf 2,1 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist mit 934,50 Euro (Landesdurchschnitt 622 Euro) berechnet. Jeweils zwei Neinstimmen waren zum Beschluss über Stellenplan, Haushaltsplan und Satzung zu registrieren. Bei einer Gegenstimme billigten die Fraktionen den Finanzplan und das Investitionsprogramm bis 2022.
Zum wiederholten Male beschäftigte das inzwischen über den Ortskern hinaus erweiterte Sanierungsgebiet den Gemeinderat. Bernd Lauterbach verwies auf die Planungshoheit der Kommune und wollte die südlich des bisherigen Planungsgebiets liegende Industriebrache einbezogen wissen. Der Erweiterung stimmten alle drei Fraktionen ohne Bedenken zu. Die Unterlagen werden zur öffentli-chen Auslegung ab 3. Juni vorbereitet. Nach Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken ist die endgültige Beschlussfassung für das Projekt in der öffentlichen Sitzung am 17. Juli vorgesehen.
Weil die Summen beantragter Zuschüsse die Kompetenzgrenzen des Kultur- und Sportausschusses überstiegen, lagen dem Gemeinderat zwei Anträge zur Behandlung und Beschlussfassung vor. Für die Modernisierung und Überarbeitung der Innenausstattung des Pfarrzentrums St. Marien hatte Pater Peter Uzor Rechnungen in Höhe von mehr als 46 000 Euro vorgelegt. Einstimmig gewährte der Gemeinderat einen Investitionszuschuss in Höhe von zehn Prozent aus Haushaltsmitteln 2019.
Minus bei Gemeindewerken
Die Gemeindewerke fuhren 2018 einem Verlust in Höhe von 65 704 Euro ein. Die Schulden belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro. Für im Wirtschaftsplan 2019 ausgewiesene Investitionen (1,84 Millionen Euro) sind Kreditaufnahmen in Höhe von 600 000 Euro erforderlich. Der Gemeinderat stimmte hier zu.
Rund 225 000 Euro will der Reit- und Fahrverein Bieberbach für Sanierungen und Baumaßnahmen seiner Reitanlage in drei Bauabschnitte investieren. Jörg Angermüller und Klara Heymannn erläuterten dem Gemeinderat die Notwendigkeit der vorgesehenen und teilweise bereits vollendeten Maßnahmen. Dabei wurde nur der mit 101 715 Euro Aufwand bezifferte Umbau des bestehenden Außen-/Sandplatzes als voll förderungswürdig eingestuft. Nach den geltenden Richtlinien der Sonnefelder Sportförderung kann der Verein mit einem Zuschuss in Höhe von 10 175 Euro von der Gemeinde für diese Maßnahme rechnen. Keine Zuschüsse gibt es hingegen den Bau eines Tiefbrunnens sowie für die Sanierung der Stallungen mit 22 Boxen.