Solarparks nein, Feriendorf ja?
Autor: Rainer Glissnik
Kronach, Freitag, 17. August 2018
Die Grünen sind nach der Ablehnung von Photovoltaikanlagen gespannt darauf, welche Pläne in Steinwiesen verfolgt werden. Auch fragen sie sich, ob der Gundelsdorfer Brunnenverkauf rechtmäßig war.
"Jetzt kommt es in Steinwiesen zum Schwur", stellte Grünen-Kreisrätin und Kreisvorsitzende Edith Memmel beim jüngsten öffentlichen Treffen von Bündnis 90/Die Grünen im neu eröffneten syrischen Imbiss an der Europabrücke fest. Im Landschaftsschutzgebiet soll eine Ferienhausanlage entstehen. Gemeinsam mit Kreisrat Matthias Rudolph fragt sie: Wurden die Anträge auf Solarparks im Landschaftsschutzgebiet abgelehnt, weil man damals schon von diesen Plänen wusste und die Fläche dafür freigehalten werden sollte?
"Die Öffentlichkeit ist hellhörig", betonte Edith Memmel. Eine Mehrheit im Kronacher Kreisausschuss lehnte vor einigen Wochen zwei Solarparks im Landschaftsschutzgebiet ab. 50 Prozent der Fläche müssen Landschaftsschutzgebiet sein, sonst geht der Status als Naturpark Frankenwald verloren. Momentan sind es nur noch 50,34 Prozent. Die Anträge der Stadt Ludwigsstadt sowie des Marktes Mitwitz zur Herausnahme von Flächen aus dem Landschaftsschutzgebieten "Frankenwald" und "Roter Bühl" erhielten keine Mehrheit. "Ich möchte den Frankenwald nicht zerstören", habe Steinwiesens Bürgermeister Gerhard Wunder in der Kreisausschusssitzung gesagt und gerade die Grünen heftig kritisiert.
Zwar werde in Steinwiesen weniger Fläche zugebaut, aber es seien dort viele Anschlüsse nötig. Etwas versteckt zeigten dort bereits vorhandene Aufschüttungen, dass bereits die Erschließung vorbereitet werde.
Die beiden Grünen-Kreisräte Edith Memmel und Matthias Rudolph sind nun sehr gespannt, was die Untere Naturschutzbehörde jetzt zu den Plänen bei Steinwiesen sagen wird.
Mit Nachdruck werde offensichtlich an der Verwirklichung der Ferienhausanlage gearbeitet. So soll inzwischen (nichtöffentlich) eine Bauleitplanänderung erfolgt sein, damit das vorgesehene Gebiet als angeschlossen gelten kann. "Wir Grünen sind keine Spaßbremsen", machte Edith Memmel deutlich, dass sie nichts gegen touristische Attraktionen hätten. Ob diese im Landschaftsschutzgebiet entstehen sollten, müsse offen und öffentlich diskutiert werden.
"Bei den Photovoltaikanlagen war das Landschaftsschutzgebiet ein schlagendes Argument", ärgerte sich Peter Witton. Auf einmal sind Personen, die damals lautstark eine ablehnende Position zur Verringerung des Landschaftsschutzgebiets einnahmen, aktive Befürworter.