Druckartikel: Sogar der Hund muss mehr Steuern zahlen

Sogar der Hund muss mehr Steuern zahlen


Autor: Andreas Welz

Marktzeuln, Dienstag, 04. August 2015

von unserem Mitarbeiter Andreas Welz Markzeuln — Einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf 2015 legte der Kämmerer der Marktgemeinde Marktzeuln, Tobias Grünbeck, in der Gemeinderatssit...


von unserem Mitarbeiter Andreas Welz

Markzeuln — Einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf 2015 legte der Kämmerer der Marktgemeinde Marktzeuln, Tobias Grünbeck, in der Gemeinderatssitzung vor. Den Gesamthaushalt bezifferte er mit 4,85 Millionen Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 2,62 und den Vermögenshaushalt 2,23 Millionen Euro.
Mit eingerechnet in den Vermögenshaushalt war die in Aussicht gestellte Zuwendung des Freistaates in Höhe von über 300 000 Euro für die Mehrkosten der Rathaussanierung. "Wir haben nur eine mündliche Zusage aus München", bedauerte Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech (FWM).
Kreditaufnahmen für Investitionen wurden auf 715 000 Euro festgesetzt.

Zusatzkosten für Wasserleitung

Bürgermeister Friedlein-Zech bezeichnete das Zahlenwerk als erfreulich. Die Kreditaufnahme begründete er mit dem Bau einer neuen Wasserleitung von Markzeuln nach Zettlitz und Horb sowie der Sanierung von Kindertagesstätten.
Der Rat stimmte dem Entwurf zu und war sich darüber einig, dass die Ausgabensätze eng ausgelegt seien und kaum Kürzungen mehr vorgenommen werden könnten. Um die Pflichtaufgaben zu erfüllen, sei bessere Finanzausstattung der Kommunen unabdingbar, hieß es im Beschluss.
Einig war man sich über Steuererhöhungen. So soll die Grundsteuer A, die land- und forstwirtschaftliche Fläche betrifft, von derzeit 350 auf 380 v. H. zum 1. Januar 2016 angehoben werden. Der Kämmerer hatte eine moderate Erhöhung auf 370 Prozent vorgeschlagen, aber das Gremium folgte dem Vorschlag Erwin Grünbecks (CSU), der auf den Hebesatz von 380 der Mitgliedsgemeinde der VG Hochstadt hinwies. Die letzte Steuererhöhung erfolgte im Jahre 2004.

Knapp 100 Hunde

Auch die Hundehalter müssen tiefer in die Tasche greifen. Die Hundesteuer beträgt ab 1. Januar 2016 für den ersten Hund 40 Euro und für jeden weiteren Hund 50 Euro. Bei derzeit 88 Ersthunden und zehn weiteren würden die Einnahmen von 2400 auf 4020 Euro steigen.
Auch die Anpassung der Friedhofsgebühren ist unvermeidlich. Bürgermeister Friedlein-Zech rechnete seit 2003 ein



jährliches Defizit von rund 15 000 Euro vor. 2015 seien es sogar 17 200 Euro.

Kostendeckung anstreben

Der Gemeinderat beschloss, die Verwaltung mit der Ausarbeitung einer neuen Friedhofssatzung zu beauftragen.
Der Bürgermeister gab bekannt, dass die Ausschreibungen zur Sanierung der Stützmauer vor dem Rathaus erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Nach Mitteilung des Staatlichen Bauamts Bamberg solle mit den Arbeiten am 31. August begonnen werden. Dazu sei eine Vollsperrung der Kerngemeinde bis zum Abschluss der Arbeiten Ende Oktober 2015 erforderlich.
Bei einer Begehung mit Baufachleuten der Regierung von Oberfranken wurde über eine mögliche Städtebauförderung gesprochen, informierte der Bürgermeister.

Fördermittel beantragen

Es ging um die Aufwertung des öffentlichen Raums und um Barrierefreiheit. In diesem Zusammenhang wurde auch über Fördermöglichkeiten für bei der Sanierung der Stützmauer mitgeplante Gehweg-Aufweitung am Rathaus zur Schaffung eines behindertengerechten Zugangs gesprochen.
Es wurde festgehalten, dass die Gemeinde kurzfristig Mittel aus dem Bayerischen Städtebauförderprogramm beantragen solle. Die Verwaltung wurde vom Marktzeulner Gemeinderat beauftragt, einen Zuwendungsauftrag bei der Regierung von Oberfranken zu stellen.