So können Sie richtig Geld sparen
Autor: Sabine Memmel
, Mittwoch, 30. März 2016
Stromsparberaterin Ulrike Saul gibt Tipps, wie man zuhause seinen Stromverbrauch schon mit einfachen Mitteln deutlich reduzieren kann. Allein der Verzicht auf den Standby-Betrieb kann den Geldbeutel deutlich schonen.
Sabine Memmel
Der Kaffee ist in der Tasse, die Maschine bleibt auf Standby. Die Arbeit im Büro ist erledigt, der Computer bleibt auf Standby. Die Lieblingsserie ist aus, der Fernseher bleibt auf Standby. Situationen, die wohl jeder kennt. Dass man es dabei mit richtigen Energiefressern zu tun hat, wissen aber vermutlich die wenigsten.
Denn gerade mit Geräten, die ständig auf Bereitschaft laufen, geht einem ordentlich Geld durch die Lappen. "Durchschnittlich verursacht der Standby-Betrieb pro Haushalt 115 Euro im Jahr. Durch Kippschalter und Zeitschaltuhren lässt sich das vermeiden", erklärt Ulrike Saul, Klimabeauftragte des Landkreises.
Saul ist eine von zwölf Stromsparberatern, die als Kooperation des Landkreises Erlangen-Höchstadt, des Vereins Energiewende ER(H)langen und der Agenda 21 Herzogenaurach individuelle Vor-Ort-Stromsparberatungen im Landkreis anbieten (siehe Infokasten).
Dabei
begegnen den Beratern immer wieder typische Gewohnheiten, die in vielen Haushalten zu einem erhöhten Stromverbrauch führen. "Da steht der Kühlschrank an einer warmen Wand, wo sich im Zimmer dahinter der Ofen befindet. Oder die Waschmaschine und der Trockner werden wegen nur zwei Kleidungsstücken benutzt", erinnert sich Saul.
Aber was sind eigentlich die größten Stromfresser im Haushalt? "Durchschnittlich wird der meiste Strom für Kühlen und Gefrieren verbraucht. Und in Haushalten, in denen das warme Wasser elektrisch erzeugt wird, ist die Warmwassererzeugung meist der größte Verbraucher", sagt Ulrike Saul.
25 Prozent einsparen
Doch die Energiekosten können schon mit nur kleinen Dingen gesenkt werden.
Saul empfiehlt: Glühbirnen und Halogenlampen durch LED ersetzen, alte Heizungspumpen durch Hocheffizienzpumpen ersetzen, neue Geräte nur mit höchster Energieklasse (A+++) anschaffen und Wäsche an der Leine trocknen. "Eine LED verbraucht rund 80 Prozent weniger Strom als die herkömmliche Glühbirne. Auch hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als ungeregelte Pumpen", weiß Saul.Unbedingt zu empfehlen sind außerdem Eco-Programme. Saul weiß das aus eigener Erfahrung: "Meine eigene Waschmaschine verbraucht zum Beispiel im Standard-60-Grad-Programm 1,3 kWh pro Waschgang und im Energiepsar-60-Grad-Programm nur 1 kWh pro Waschgang. Wichtig ist noch, die Geräte immer richtig voll zu machen und Waschtemperaturen so niedrig wie möglich zu halten."
Laut der Deutschen Energie-Agentur kann jeder Haushalt durchschnittlich rund 25 Prozent seines Stromverbrauchs einsparen. "Es gibt unzählige Publikationen mit Stromspartipps, die jedoch nur begrenzt weiterhelfen, denn jeder Haushalt ist verschieden. In einer persönlichen Beratung können Bürger individuelle Fragen stellen und direkt Rückmeldungen zu ihren Überlegungen erhalten", erläutert Saul.
Die Stromsparberater analysieren deswegen den Stromverbrauch eines Haushaltes individuell und vor Ort in der Wohnung der Ratsuchenden, ermitteln Einsparmöglichkeiten und geben Handlungsempfehlungen.