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So hat der Landkreis Haßberge gewählt


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Sonntag, 24. Sept. 2017

Wie schwarz, wie rot, wie grün ist der Landkreis? Wie viel AfD steckt in ihm? Überraschend: In ihrer Heimatgemeinde Ebelsbach erzielt die CSU-Direktkandidatin Dorothee Bär ihr drittschlechtestes Ergebnis.


Andreas Lösch

Wie sieht ein "schwarzer Tag" eigentlich für die CSU aus? So wie gestern, vermutlich. Die Christsozialen, die nur in Bayern zur Wahl stehen, haben gewonnen, sie haben die meisten Wählerstimmen bekommen. Sie fühlen sich aber als Verlierer: Die Partei ist auf unter 40 Prozent abgestürzt, 2013 hatten sie noch rund 50 Prozent der bayerischen Wählerstimmen auf sich vereint. Problem dabei: bei der CSU lautet die Devise stets "50 plus x".
Wie hat der Landkreis Haßberge insgesamt gewählt, wie seine 26 Kommunen? Die Ergebnisse dazu hat das Landratsamt Bad Kissingen veröffentlicht, das federführend für den Wahlkreis Bad Kissingen zuständig ist. Der Wahlkreis besteht aus den Landkreisen Haßberge, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen.
Im Kreis Haßberge kommt die CSU auf ein Gesamtergebnis von 42,03 Prozent. Die SPD folgt mit 18,04 Prozent, drittstärkste Kraft wird - wie im Bund - die AfD mit 12,86 Prozent. Dahinter: FDP (8,09 Prozent), Grüne (6,02 Prozent), die Linke (5,92), der restliche Stimmenanteil von 7,06 Prozent entfällt auf mehrere kleinere Parteien, die den Einzug in den Bundestag wegen der Fünf-Prozent-Hürde verpassen.


Klarer Sieg und doch zu wenig?

Die Erststimme geht an die Direktkandatin des Wahlkreises, klare Favoritin war hier Dorothee Bär von der CSU. Sie gewann das Mandat auch klar, hatte sich aber ein besseres Ergebnis gewünscht, angesichts der fast 60 Prozent im Jahr 2013. Diesmal schaffte sie im Wahlkreis 51,12 Prozent, im Kreis Haßberge kam sie auf "nur" 48,12 Prozent. Bezeichnend: Ihr drittschlechtestes Ergebnis von allen 26 Haßberge-Kommunen bekam sie in iherer Heimatgemeinde Ebelsbach: 43,98 Prozent gaben ihr hier ihre Stimme, nur in Königsberg (42,88 Prozent) und Breitbrunn (41,69 Prozent) schnitt sie schlechter ab. Ihre Hochburg: Ermershausen mit 62,62 Prozent.
Gemäß den Zweitstimmen war die SPD fast überall im Kreis Haßberge zweitstärkste Kraft, wenn auch oftmals nur knapp vor der AfD. Die "Alternative für Deutschland" schob sich in vier Gemeinden vor die Sozialdemokraten: Pfarrweisach (AfD 15,17 - SPD 14,97 Prozent), Knetzgau (AfD (15,7 - SPD 13,54 Prozent), Wonfurt (AfD 16,25 - SPD 14,24 Prozent) und Rauhenebrach (AfD 16,37 - SPD 12,76 Prozent).